Lobenberg: Dieser Sauvignon Blanc kommt aus einer recht flachen Lage, die auf 29 Höhenmetern auf schlickreichen Lehmböden unweit des Atlantik steht. 100 Prozent Ganztraubenpressung, also ohne zuvor zu entrappen – eine Technik, wie man sie sonst auch für Weißweine im Burgund findet. Dann mit wilden Hefen aus den Weinbergen in großen Fudern aus österreichischer Eiche vergoren und 12 Monate lang auf der Feinhefe in diesen Holzfässern ausgebaut. Zartes Zitronengelb im Glas. Die Nase ist von einer Reduktion, die sich in Form von Feuerstein und rauchiger Mineralität offenbart, geprägt. Intensiv gelbfruchtig mit Zitrusaromen, Minze, Zitronenmelisse. Das ist weit entfernt von aromatischen, explosiv exotischen Sauvignon Blancs aus Neuseeland oder Südafrika, sondern komplett eigenständig und stilistisch eher Cool Climate. Der Wein erinnert eher an Chablis als an einen Sauvignon Blanc. Im Mund hat er eine feine, salzige Kalkstein-Haptik. Der Ausbau auf der Feinhefe gibt dem Wein zusätzlich zur erfrischenden Textur auch würzige, zart hefige Aromen. Die Frische läuft laserstrahlartig , geradeaus über die Zunge, erst am Ende tänzeln ein paar zart minzige Aromen über die Zunge. Das ist totaler Freakstoff, der mit seiner erfrischenden Säure die Geschmacksknospen aufweckt und auf Zack hält. 94-95/100