Sammlerbox: Le Goût du Lieu - Saint Joseph lieu dit Chanson sur Chavannay 2020

Michel Tardieu - Nordrhone Sammlerbox: Le Goût du Lieu - Saint Joseph lieu dit Chanson sur Chavannay 2020

Weinclub

6 Flaschen

Zum Winzer

100
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2
Serine 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2062
Verpackt in: 1er OHK
3
Lobenberg: 100/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Sammlerbox: Le Goût du Lieu - Saint Joseph lieu dit Chanson sur Chavannay 2020

100
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Lobenberg: Erst das zweite Mal mit diesem überragenden Jahrgang 2020 haben Vater und Sohn Tardieu zusammen mit ihrem Vertragswinzer in Cote Rotie Saint Joseph beschlossen, den kleinsten und kühlsten Teil des Weinbergs mit den ältesten Reben und dem härtesten Terroir separat zu lesen und zu vinifizieren. 2 Weine haben sie 2020 als »selection parcellaire« auf diese Art gemacht und sie nennen das Projekt wie schon 2018 'Le Gout du Lieu' - Der Geschmack des Terroirs! Von jeder Selection gibt es nur 600 Flaschen für den weltweiten Markt, gepackt jeweils in einer 6er Holzkiste und nur den besten Tardieu-Kunden weltweit vorbehalten, strengste Zuteilung nur an die Elite aller Grand Cru Kunden. Je Land sind es wenige Kisten. 70 Jahre alte Petit Syrah, auch Serine genannt. Im Lieu Dit Saint Joseph (Unterlage Lieu Dit Chanson), DER Top-Lage aus Saint Joseph, in der von Ferraton über Chapoutier zu Guigal jeder Superstar seinen besten Saint Joseph stehen hat. Granitboden. Süd-Südost Exposition. 50% als full-bunch, also nicht entrappt. Im Beton spontan vergoren. Ausbau 2 Jahre zu 50% im neuen Burgunder-Barrique und zu 50% im gebrauchten Barrique. Weitere 6 Monate in der Ton-Amphore. Es gibt nur 660 Flaschen. 13,5 Alkohol und 3,98 PH und dazu 3,77 Säure, erstaunlich. Chanson ist ein winziger Teil im Lieu Dit 'Saint Joseph'. Ultrakleiner Ertrag, schon während der Lese selektioniert aus den ältesten Reben mit kleinstem Ertrag. Schwarzrot mit blauen und schwarzbraunen Reflexen. Obwohl die Trauben nur zur Hälfte als Ganztrauben in die Spontanvergärung wandern, dominieren Sie mit ihrer genialen Würze diesen Wein. Hochintensive Holunder-Cranberry-Brombeer-Nase, wuchtig mit sattem Holz, aber ohne jede Vanille-Schminke, eher mit Veilchen und ultrareifer Himbeer-Zwetschgen-Kombination voll und berauschend in die Nase steigend. Sattes Unterholz, ungeheurer Druck, eher wie ein dichter, hochreifer Hermitage von Chapoutier duftend. Puh... eine neverending Story, überwältigend reich und drückend, schwarze Heilerde, konzentrierter Granit, satte Lakritze, Graphit und Pralinen. Feuerstein im Mund, dann noch eine Frucht-Explosion im Mund, aber das trifft es nur bedingt, es ist einfach diese üppigste reife Fruchtmasse mit sattem Tannin und hoher Säure, die einem einfach in die Fresse schlägt. Der 'Doppelwumms' kommt mir in den Sinn, Druck und wieder Druck und doch dominieren superreife Zwetschgenfrucht und unvorstellbar dichte schwarze Himbeer-Brombeeren in Teer und Tabak eingelegt, alles schwimmend in Minze-Eukalyptus-Lakritze. Mir fehlen die Worte. Das ist einfach sooo viel Wein und doch tut er nicht weh, ist bei diesem unendlichen Reichtum doch noch samtig. Entweder die Flasche über 2 Tage trinken oder mit Freunden teilen, sonst droht der intensive Untergang. Klar ist, so einen Saint Joseph habe ich noch nie getrunken. Ein Riese.100/100

Jahrgangsbericht

2020 gab es an der Rhône insgesamt relativ normale Mengen. An der Nordrhône vielleicht sogar etwas mehr als im Durchschnitt. Dort geht 2020 sicherlich als ein Jahrhundertjahrgang in die Geschichte ein. Die Tardieus vergleichen 2020 mit einer Mischung aus dem superklassischen und frischen Jahr 2016 und der Tiefe und Dichte aus 2015. Auf keinen Fall so extrem fett und üppig wie 2018 und 2019, sondern deutlich klassischer. Deshalb ist 2020 aus ihrer Sicht einer der ganz großen Jahrgänge überhaupt an der Nordrhône. Im Norden gab es 2020 keinen richtigen Trockenstress für die Reben, weil es im August ein paar Regenfälle gab. Sie kamen genau zur richtigen Zeit. Die Lese startete recht früh, bei Tardieu am 10. September. Also deutlich früher als in anderen Jahren. Insgesamt ist es ein saftiger, langlebiger, dichter und reifer Jahrgang, ohne Überreife, ohne übermäßig Fett wie in 2019 und 2018. Ein richtig klassisches Jahr an der Nordrhône, aber klassisch mit einem Plus an einer Form von Reife, die es früher so nicht gab. Ob Norden oder Süden – in Summe ist 2020 an der Rhône ein großes Jahr. Balancierter und harmonischer als das Kracher-Jahr 2019.

Mein Winzer

Michel Tardieu – Nordrhone

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.