Lobenberg: Diese Lage hat den puren Kalkstein in der reinsten Ausprägung. Uralte Reben mit Erträgen von unter 300 Gramm je Stock wegen der extremen Dichtpflanzung von 15000 Stöcken je ha. Hochkonzentriert, dabei aber nicht die winzigste Spur von Fett. Der Wein sieht so gut wie kein neues Holz, aber über 80% Ganztraubenanteil in der Fermentation sprechen eine eigene Sprache. Alle Pinot Noirs bekommen eine 3 bis 4-wöchige Kaltmazeration vor der spontanen Gärung. Nach der Pressung geht es nach dem Sedimentieren relativ clean in die Barriques aus überwiegend zweiter Belegung, manchmal, wie jetzt in 2018, gibt es überhaupt kein neues Holz. Die Nase ist so unglaublich würzig. Gott wie ist das schön. Die Jahre 2018, und vielleicht noch mehr 2019, was wir auch aus dem Fass probieren durften, passen so extrem gut zum kühlen Mercurey, zumal in diesem ultrapräzisen Stil von Bruno Lorenzon. Der Wein ist ein wenig reduktiv, rauchig, Pflaume, Schwarzkirsche, Schattenmorelle, auch ein bisschen Holunder und helle Lakritze kommt durch. So tief, so würzig schon in der Nase. Viel Frische zeigend von der Ganztraubengärung, und trotzdem hat das Ganze überhaupt nichts Grünes, sondern lediglich diese immense Frische und wunderbare Würze. Unglaublich wuchtiger Nachhall mit einer feinen Salzkomponente. Das ist fast großer Stoff. 95-96/100