Riesling Grünhäuser feinherb Aus Ersten Lagen 2023

Maximin Grünhaus: Riesling Grünhäuser feinherb Aus Ersten Lagen 2023

VDP

Zum Winzer

93–94
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
11,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2040
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
voll & rund
3
Lobenberg: 93–94/100
Vinum: 94/100
Suckling: 93/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Grünhäuser feinherb Aus Ersten Lagen 2023

93–94
/100

Lobenberg: Unabhängig vom Weingutsnamen ist Maximin Grünhauser auch eine Ortslage, aber nur mit Großen Lagen im Grünhäuser Monopol. In diesem Wein finden wir dasselbe Ausgangsmaterial wie im trockenen Grünhäuser 1G. Das sind einzig die Fässer, die in der Gärung bei leicht erhöhtem Restzucker stehen geblieben sind. Wie so häufig ist das neue feinherb das, was früher mal das klassische Kabinett war, auch Oliver Haags Brauneberger Juffer feinherb hat diese geniale Balance und Grünhäuser feinherb genauso. Ich kann mich fast gar nicht entscheiden, ob ich den Grünhäuser trocken oder feinherb spannender finde. Wir sind in 2023 wieder zurück bei alter Fruchtstärke! Wow, was für eine expressive Eleganz, feingliedrig, aber da kommt so viel Wein aus dem Glas. Schwerelose Konzentration, dicht und reich, aber so feinziseliert dabei. Für den feinherben Bereich, der ja von Frucht lebt, ist das also ein großer Gewinn. Die Süße wird von der hohen Mineralausstrahlung dieses Jahres einfach überfügelt, ist kaum wahrnehmbar. Süße Limette, Grüntee, Curry und Minze. Man ist direkt zu Hause bei Grünhaus in diesem Wein, so schmeckt und riecht dieser einzigartige Monopolhang. Den Restzucker spürt man kaum, er wird nahezu weggelasert von der Struktur und Mineralität. Ein super klassischer Grünhäuser. 93-94/100

Jahrgangsbericht

Der Winter 2022 auf 2023 brachte endlich, wovon wir in den letzten Jahren oft zu wenig hatten: Niederschlag. Dank Regen satt, waren die Wasserreserven nach dem viel zu trockenen 2022 endlich wieder gut gefüllt, was den Reben einen vitalen Start ins Frühjahr eröffnete. Nahezu keine Frostschäden und paradiesisches Wetter begleiteten eine tolle Austriebs- und Blütezeit, die die Winzerherzen höherschlagen ließ. Es folgte, woran wir uns – mit Ausnahme von 2021 – bereits gewöhnt haben: ein heißer und (zu) trockener Sommer. An den kargsten Standorten gab es wie im Vorjahr etwas Trockenstress. Die älteren Reben kamen aber aufgrund der satten Winterniederschläge glimpflich und sehr gesund durch den provençalischen Frühsommer. Nichtsdestotrotz hätte 2023 eine mittlere Katastrophe werden können, wenn die Trockenheit bis zur Lese so durchgepowert hätte, doch ausgerechnet der sonnenverwöhnte August brachte die Kehrtwende auf den Hacken, denn es war der regenreichste August seit langem. Ab Anfang/Mitte September – gerade recht zur Lesezeit – machte das Wetter vielerorts erneut eine Kehrtwende und schwenkte zurück zu sonnig-warmen, trockenen Verhältnissen. Die bereits kühleren Nächte ermöglichten eine hocharomatische Ausreifung, die 2023 diese gewaltige Fruchtstärke und kühle Brillanz beschert hat. Tatsächlich sahen die Trauben mancherorts aus wie von einem anderen Stern: goldgelb, hochreif und voll praller Energie und Saft. Ob 2023 wirklich DAS Jahr der Jahre ist, steht natürlich noch in den Sternen, aber die Vorzeichen sind mehr als grandios… es ist aus mehreren Gründen der faszinierendste Jahrgang der letzten Jahre. Kein Jahr zuvor war in der Vegetationsperiode so »sonnig« UND so »nass« zugleich. Also doch kein reines (Wein-)Wunder, dass 2023 diese wundervolle geschmackliche Mischung zwischen den aromatisch-dichten 2018ern und 2019ern, sowie den rassig-kühlen 2012ern und 2013ern ist. Warme, satte Agrumenfrucht ohne Ende, von Grapefruit bis Quitte ist alles dabei – und darunterliegend immer wieder dieser mitreißende Speichelturbo. Die Weine haben mehr Dichte als in 2020, eine höhere Reife als in 2021 und mehr Geschmeidigkeit als in 2022 – deshalb gefällt mir der Jahrgang beim Riesling in der Breite bisher auch besser als seine Vorgänger. 2023 kann sowohl 2021er Riesling-Freaks als auch Fans des runderen 2018 abholen. Die Einzigartigkeit der 2023er Rieslinge liegt im Akkord aus beeindruckender Dichte, die selten schwer wirkt, glasklarem Terroircharakter und einem Trinkfluss für die Götter. Die höhere Wasserverfügbarkeit der Reben hat vielen Weinen einen schwer in Worte zu fassenden »Fluss« verliehen. Die Besten sind so reich und geschmeidig, dennoch nie fett oder überwältigend, immer freudvoll und saftig. Vor allem im direkten Vergleich mit dem phenolisch-festeren und etwas kargeren Vorjahr 2022, ist das ein Quantensprung in Richtung früher Trinkbarkeit und Gourmetfaktor. Ich kann mir gut vorstellen, dass 2023 sogar bei den großen Weinen für eine längere Zeit offen und zugänglich bleibt. Das gibt dem Jahr potenziell ein riesiges Trinkfenster, denn dank tiefer pH-Werte und großer Balance ist das allemal auch ein Jahrgang für den Keller. In der Spitze sind die 2023er buddhistische Rieslinge. Keines der letzten drei Jahre hatte ein so stimmiges Gesamtbild aus expressiver Frucht, samtig-dichter Textur und perfekt reifen Säuren. 2023 fließt einfach – Hedonismus pur!

94
/100

Vinum über: Riesling Grünhäuser feinherb Aus Ersten Lagen

-- Vinum: Grüngold; schiefrige Mineralik, Pfirsichnote, feingliedrig und mit ziselierter Säure, gut integrierte Restsüße, klar wie ein Gebirgsbach, schöner Spannungsbogen, elegant mit toller Länge, kräuterwürziger Abgang.

93
/100

Suckling über: Riesling Grünhäuser feinherb Aus Ersten Lagen

-- Suckling: The way the peachy and herbal elements of this wine dance with once another on the barely medium-bodied palate is a delight. Very long, wet-stone and garden herb finish that pulls you back for more. From organically grown grapes with Fair'n Green certification. Drink or hold.

Mein Winzer

Maximin Grünhaus

Maximin Grünhaus. Allein der Name lässt das Herz der Moselliebhaber höher schlagen. Die von Schubert’sche Schlosskellerei zählt zu den traditionsreichsten Weingütern der Region. Bereits seit 1882 befindet Sie sich in Familienbesitz. Verlässt man die A48 an der Ausfahrt Kenn/Trier-Ruwer, vergehen nur...