Lobenberg: Was zum... Wow. Das ist mal spannungsgeladen. Schon beim ersten Hineinriechen spürt man, dass das irgendwie was ganz anderes ist, als man sonst so kennt. Hauptsächlich Kräuter. Rosmarin, Estragon, Majoran und dann noch gemüsige Noten, Fenchel, Kohlrabi, Romanesco. Abgefahren. Und auch in der Nase ist schon spürbar, was einem gleich im Mund wiederfährt. Hier ist nämlich vor allem Salz. Hier muss der Winzer verliebt gewesen sein. Wenn Sie jemandem Salzigkeit im Wein erklären wollen, besser geht es nicht. Dazu ist der Mund geprägt von zitrischen Aromen und ein wenig Eukalyptus, Waldmeister und vielleicht noch ein weinig Apfel. Und habe ich schon Salz erwähnt? Tolle Säurespannung mit einer angenehmen Phenolik am Gaumen. Der Wein trägt lange nach und gibt das gesamte Kräuterspiel wieder. Das ist ein Wein, der polarisieren muss. Lieben oder stehen lassen, nichts dazwischen. Ich habe noch nichts vergleichbares im Glas gehabt, am ehesten noch die Azoren Weine von Antonio Macanita. Dieser Wein ist elektrisch geladen, meeresfrisch und extrem delikat. 95+/100