Lobenberg: Der Wein wächst im Moselsürscher Fahrberg. Es ist eine Quasi-Monopollage von Tobias Feiden. Es ist der einzige Weinberg, der hier liegt, mitten in einem Naturschutzgebiet. Spontangärung mit rund 50 Prozent Ganztrauben für knapp 4 Wochen. Komplett per Schwerkraft bewegt, auch unfiltriert abgefüllt. Die alten Reben sind rund 30 Jahre alt, der jüngere Teil geht in den Ortswein. Der Boden ist reiner blauer Schiefer, also wie im Blaufüßer Teil des Uhlen. Es gibt von diesem Wein immer nur ein Fass, manchmal noch einen Glasballon dazu. Aber stets nur wenige Hundert Flaschen. Wunderbare Kirschnase, tief und dennoch sehr fein. Sauerkirsche, ein wenig schlanke Schwarzkirsche darunter, zerstoßener Pfeffer und Lorbeerblatt. Dann kommt auch eine intensive Wolke von Schieferwürze hinzu, die fast etwas an Ahr-Spätburgunder denken lässt. Der Mund ist sehr feinziseliert, ist von einem feinen Salznerv durchzogen, wow, so viel Sauerkirsche, dann Cranberry, kompakt und sehr fest gebaut, aber mit wunderbar samtiger Qualität im Nachhall. Saftig und transparent, geradezu tänzerisch, aber dennoch hoch intensiv und druckvoll. Enorm feinporiges, samtiges, aber intensives Tannin, dass dem Wein immensen Grip verleiht. Ein feiner und zugleich kraftvoller Wein mit viel energetischem Spiel und kühler, steiniger Mineralität. Ein genialer Moselspätburgunder. Tobias Feiden keltert mit die spannendsten Spätburgunder an der Mosel mit dieser sehr burgundischen Ausprägung und dennoch der schieferigen Mineralität, dabei aber weniger vom Holz getragen als etwa bei Markus Molitor, der dieses Spiel ähnlich gut beherrscht. 94-96+/100