Lobenberg: Felsina ist insbesondere bekannt für die hervorragenden Chianti Classico aus der Rebsorte Sangiovese. Doch direkt neben der berühmten Toplage »Rancia«, wurzeln auch alte Cabernet Sauvignon-Reben, aus denen der Maestro Raro entsteht. Typisch für die Toskana, ist das Bodenprofil hier geprägt von kalksteindurchzogenem Sandstein (Alberese). Nach der streng selektiven Handlese, werden die Trauben entrappt, im Edelstahl vergoren und nach der Pressung reift der Wein für mindestens 18-20 Monate in französischen Barriques. Insgesamt gibt es nur 6.500 Flaschen. Schon die erste Nase ist irre vielschichtig: Amarenakirsche, Dörrobst, reife Pflaume und Bitterschokolade – aber im Kontrast dazu auch nasser Stein, Fenchel, Leder und Unterholz. Kein Cassis oder grüne Paprika, wie man sie sonst häufig im Cabernet hat. Im Mund dann druckvoll; saftige Kirsche, Vanille und Mokka. Der 2017er ist jetzt natürlich noch frisch, das Tannin ist sehr präsent – vielleicht auch noch etwas rau – aber durch diese verführerische Saftigkeit und Säurestruktur ist der Wein auch jetzt schon schön trinkig. Ich empfehle: Eine Flasche jetzt karaffieren und aus großen Gläsern genießen - die restlichen für mindestens fünf Jahre im Keller vergessen und sich über einen authentischen und vergleichsweise preiswerten Supertoskaner freuen. 95/100