Lobenberg: Der Wein stammt aus verschiedenen hügeligen Lagen um Mâcon, die sich schon lange im Besitz der Familie befinden und den typischen lehmigen Kalkboden aufweisen. Schöne Birnen-Melonen-Nase, ganz fein. Fermentiert im Zement, Ganztraubenpressung ohne Standzeiten, ausgebaut im gebrauchten Barrique. Das ist schon sehr lustig in der Weinentwicklung und Weinveränderung, wenn man zuvor gerade in Chassagne-Montrachet war, und geht jetzt in den Süden. Die Weine werden wärmer, die Weine werden runder, aber auch deutlich charmanter. Man geht runter von diesem ganz hohen Anspruch zu einem Chardonnay, der fast ein wenig an die Loire und Muscadet erinnert, dafür aber dann doch ganz schön viel Dampf hat. Aber der Lecker-Faktor überwiegt total. Diese Melonen-Pfirsich-Birnen-Komposition im Mund ist so saftig. Man kann es kaum ausspucken. Eine sehr feine Mineralität daneben. Der Salzgehalt ist hier natürlich deutlich geringer als in den Terroirs von Chassagne, und trotzdem eine schöne Länge zeigend. Die Frucht ist so intensiv, dass das Holz vom Ausbau kaum spürbar ist. So fein gewebt und dennoch so fruchtig und üppig, aber eben nie fett. Vollmundig und charmant fruchtig, das hier ist eine gastronomische Version eines Chardonnays in Vollendung. Mit mehr Luft kommt zunehmen die Holznote dazu, aber wir bleiben immer auf der Fruchtseite. Ein perfekter Wein für den offenen Ausschank und ein Chardonnay mit Klasse. Everybody’s Darling. Schön diesen Mâcon entdeckt zu haben, das gefällt mir sehr gut. Man muss hier nicht niederknien, man muss es einfach nur genießen in dieser fruchtigen Stilistik. 92-93/100