Lobenberg: Julien und Florence Marcoult sind das Power-Couple, das hinter Champagne Marcoult steht. Die kleine Familien-Domaine an der Côte Sézanne, dem kleinen Verbindungsstück der Aube im Süden und der Côte des Blancs im Norden. Die Böden der Region sind sehr spannend, denn sie sind neben Kalkstein auch von Silex und Sand und Kreide durchzogen. Ein äußerst komplexes Terroir, das Marcoult aus den Lieu-dits des Ortes Barbonne-Fayel sehr präzise herausarbeitet. Die Weinbergsarbeit erfolgt organisch und händisch, Unkrautvernichter werden keine eingesetzt. Zudem baut Marcoult auch etwas Weizen und andere Kulturen neben den Reben an, um für mehr Diversität zu sorgen. Im Frühjahr halten Schafe die Begrünung zwischen den Reben im Zaum. Alle Reben der Domaine sind eigene, selbstgepflanzte Selection Massale und sämtliche Champagner stammen zu 100 Prozent von den eigenen Reben. Klassischer Winzer-Champagner also. Alles wird traditionell per Hand geerntet und selektiert. Der Ausbau der Grundweine findet bei Marcoult überwiegend in Holzfässer statt, in diesem Fall ein 5000 Liter Fuder. Das Holz wird im lokalen Wald selbst ausgesucht. Dazu ein bisschen Edelstahl für die Geradlinigkeit. Daneben hat seine Frau Florence ein Faible für den zarten Ausbau in Glas, also Dame-Jeannes (50 Liter) und größere Wine-Globes (220 Liter). Das ergibt eine tolle Mischung aus Power und Puristik. Alles wird spontan vergoren, und außer vulkanischem Naturschwefel setzt die Domaine keinerlei Zusätze ein. Die Reben für den Rosé stehen im Ort Barbonne-Fayel und sind 35 Jahre alt. Der Rosé ist eher auf der feinen, blumigeren Seite und kein Saignée mit viel Tannin. Pinot Noir und Chardonnay. Er duftet zart nach Rosenblättern, Wassermelone, Walderdbeere und Veilchen. Der Roséline ist fruchtstark, saftig und voll, behält aber durch seine straffe Frische sein Rückgrat aufrecht. Rote Waldbeeren und süßer Kalkstein im Mund. Ein top match zur Panna Cotta mit roten Früchten oder durch seine Beschwingtheit auch einfach als Apéro und Apettitanreger.