Lobenberg: Mit der Sangiovese verfügt Italien neben Nebbiolo und Nerello Mascalese über 3 Weltklasse-Rebsorten in burgundisch feinem Stil. Mit ihrer lebhaften Säure und ihrer extrem Terroir- und Klimaentsprechnug bildet sie ihre Herkunft genauestens ab. Das unterscheidet die autochthonen Italiener von den mehr generalisierbareren Rebsorten Pinot Noir, Grenache, Cabernet und Merlot. Da ist Italien ähnlich unique wie Spanien mit der Tempranillo und Mencia und Portugal mit der Touriga Nacional. Und innerhalb der Sangiovese gibt es dann noch echt unglaubliche Unterschiede zwischen ihrer etwas bitteren, herben, säurebeladenen Ausdrucksform aus dem Chianti mit schwarzer Kirsche und erdigen Noten (selbst da variiert es fast dramatisch zwischen dem nördlicheren Cepparello von Isole und Fontodis Flaccianello und Felsinas Fontalloro), der leicht rustikaleren, fruchtstarken Sangioveses mit viel Brombeere aus Montepulciano und den meines Erachtens perfektesten Ausdrucksformen aus Montalcino. Die hier Sangiovese Grosso genannte Klonform bringt, wenn sie dann noch auf hoch gelegenen Weinbergen wächst, sowohl die Säure und Frische von Johannisbeere und Sauerkirsche, zugleich aber die Wärme und Fülle der süßen roten Kirsche, Himbeere und reifer Zwetschge. In diesem biodynamischen Riserva von Le Ripi findet sich die Feinheit von Volnay neben der voluminösen Wärme eines Pommard oder Beaune 1er Cru. Dazu etwas Leder, Erde und Trüffel im Hintergrund, feine Zedernholzwürze. Aus uralten Buschweinen direkt am Weingut gewachsen. Drei Jahre im großen Holz und dann noch ein Jahr im Zement, das gibt Fülle. Total ausgewogen, everybodys Darling mit Klasse, Hedonismus pur. 98/100