Lobenberg: Rubrica ist portugiesisch für Signatur und genau das finden wir hier auch in der Flasche. Einen Wein der gezeichnet ist von der handwerklichen Handschrift einer der genialsten Winzer Portugals, Luis Duarte. Das sind sozusagen seine Visitenkarten-Weine, geerntet aus seinen eigenen 8 ha Rebanlagen im Alentejo. Die Bodenkomposition ist hier manganhaltiges Sediment über Kalk. Die Rebsorten-Zusammensetzung ist bei den Rubrica-Weinen immer eine Mischung aus autochthonen portugiesischen und französischen Reben, in diesem Fall Antao Vaz, Verdelho und Viognier. Der Wein kommt mit einem blassen limettengrün ins Glas. Die Nase ist ungemein floral und zart verspielt. Zarte Orangenblüte, Mandelblüten und Gänseblümchen. Auch ein wenig Steinobst, mit weißem Weinbergspfirsich und Reineclaude. Alles wird von einem Bett aus Limettenzesten und ordentlich Kreideabrieb untermauert. In 2023 ist der Boskoop-Apfel deutlich in den Hintergrund gerückt. Alles ist straight und ultra mineralisch. Der kleine Viognier-Anteil lässt einen in Gedanken an die Rhône fliegen, aber dann ist doch alles heller, salziger, und kreidiger. Die maritimen Einflüsse Portugals zeigen sich voll und ganz! Da ist eine Leichtigkeit, obwohl der Wein 6 Monate in französischem Holz verbracht hat, welches aber ob dieser floralen Duftigkeit kaum wahrzunehmen ist. Im Mund dann Pfirsich und Aprikose, getrocknete Blüten, der Gaumen bestätigt, was die Nase versprochen hat. Erneut ist alles auf einem mineralisch-salzigen Zug der den Trinkfluss ungemein anregt. Die tolle Frische wird durch den präsenten Säurenerv auf ein neues Level gehoben. Alles wird durch diese eindrucksvolle Kalkmineralität getragen. Doch im Mittelmund zieht sich dann diese erfrischende Kühle gepaart mit dieser feinen Säure bis in den leicht herben, animierenden Abgang. Da deutet sich eine spannende Tiefe an und das trinkt sich trotzdem ganz easy. Beeindruckend viel Wein!