Gerstl über:
Louison & Leopoldine de Clos Louie
-- Gerstl: Die Besitzer des Weinguts Clos Louie, Pascal und Sophie Lucin-Douteau, haben diesen Wein nach ihren Kindern benannt. Der Louison & Léopoldine ist aber nicht etwa der Zweitwein von Clos Louie, sondern stammt von der 1,4 ha kleinen Parzelle, welche die Familie 2012 erworben hat. Die Rebstöcke 80% Cabernet Franc, 20% Merlot sind zwar für Clos-Louie-Verhältnisse noch jung. Aber sie wurden doch bereits 1962 gepflanzt und sind somit immerhin schon über 50 Jahre alt. Der nach Süden ausgerichtete Hang besteht aus Lehm-Kalkböden, nur eine sehr dünne Schicht über dem Muschelkalkfelsen. Selbstverständlich wurden die Reben von Anfang an biologisch bewirtschaftet. Ab 2015 wird der Wein (wie sein grosser Bruder Clos Louie) Bio-zertifiziert sein. Der 2014er wurde am 10. Oktober gelesen, die Trauben wurden sorgfältig sortiert. Nur perfekt reifes und gesundes Traubengut wurde in Betontanks vinifiziert, während 30 Tagen kalt mazeriert und spontan mit natürlichen Hefen vergoren. Ausbau teilweise in einmal gebrauchten Barriques, teilweise im Stahltank, um die Frucht zu bewahren. Gesamtproduktion nur gerade 2500 Flaschen. Der Wein ist damit noch rarer als Clos Louie! Ein köstliches Fruchtbündel strahlt aus dem Glas, schwarze Frucht vom Feinsten, in Verbindung mit genialer Würze und schönsten Trüffelnuancen, was dem Duft seine raffinierte Terroir-Tiefe verleiht. Am Gaumen begeistert der Wein mit traumhaftem Schmelz, feinsten Tanninen und edler Extraktsüsse. Der zeigt den gleichen Charme wie sein grosser Bruder Clos Louie, er ist ebenso kraftvoll und von burgundischer Eleganz getragen. Selbst wer das Glück hatte, ein paar Flaschen vom raren Clos Louie zu ergattern, sollte sich von diesem unglaublich preiswerten, grossen Bordeaux-Wein ein paar Flaschen gönnen, denn das ist – auch wenn er einige Ähnlichkeiten mit seinem grossen Bruder zeigt – eine überaus eigenständige Weinpersönlichkeit. 18+/20