Lindes de Remelluri - Vinedos de Labastida 2015

Remelluri – Telmo Rodriguez: Lindes de Remelluri - Vinedos de Labastida 2015

Zum Winzer

93–94
100
2
Tempranillo 95%, Garnacha 5%%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2019–2029
Verpackt in: 6er
9
voluminös & kräftig
seidig & aromatisch
fruchtbetont
3
Lobenberg: 93–94/100
Parker: 93/100
Penin: 93/100
Suckling: 92/100
Galloni: 92/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Lindes de Remelluri - Vinedos de Labastida 2015

93–94
/100

Lobenberg: Im Ort Labastida, in dem auch Remelluri gelegen ist, arbeiten Pablo, Telmo Rodriguez und seine Schwester Amaia, mit zehn befreundeten Kleinstwinzern zusammen. Sehr alte Reben. 95% Tempranillo. Teilweise nur einen halben Hektar groß, manchmal ein oder zwei Hektar. Extrem kleine Erträge. Buschweine, biologische Bearbeitungsweise. Diese Winzer sind zu klein um selbst zu vinifizieren und zu vermarkten. Sie sind der Familie Rodriguez schon sehr lange verbunden. Diese Winzer arbeiten unter Remelluris Kontrolle, exakt nach der Maßgabe von Telmo Rodriguez und seinem kongenialen Partner und Vineyardmanager Pablo. Selbst der Erntezeitpunkt wird auf den Tag genau bestimmt. Dann liefern diese Kontraktwinzer und Freunde die Trauben bei Remelluri ab. Dort allein erfolgt die Entrappung, Selektion, spontane Vergärung und der Ausbau. Das ergibt für die beiden aus der Lindes Serie gelesenen Weine, Labastida und San Vicente, insgesamt nur jeweils 50.000 Flaschen Wein. In beiden Weinen ist der Tempranilloanteil bei 95%, und dazu ungefähr 5% Grenache. Alle Weinberge liegen, ähnlich wie Remelluri, sehr hoch. 500 Meter und aufwärts. Das bedeutet sehr kühle Lagen. Bei Remelluri wird auf Frische extrem viel Wert gelegt. Remelluri ist das höchstgelegenste Weingut in Rioja Alavesa, und Alava liegt ja bekanntermaßen einige hundert Meter höher als dir Rioja Alta. 2015 war ein perfektes Jahr in Rioja, allerdings mit relativ hohem Alkohol. Im September gab es dann massive Regenfälle. Viele andere Winzer wurden nervös und ernteten viel zu früh. Bei Remelluri und den dazu gehörenden Kontraktwinzern wurde zugewartet. Es wurde dann trocken, dazu ein hohes Windaufkommen? und die vollständige Reife, die zuvor nicht gegeben war, konnte über eine weitere, vierwöchige Vegetationsperiode, bis tief in den Oktober hinein, abgewartet werden. Die Ernte für beiden Weine wurde am 10. Oktober eingebracht. Wir haben also sehr reife Weine mit hohem Alkohol, die gleichzeitig perfekte Frische bewahrt haben. Und die, und das ist das Entscheidende, im Gegensatz zu manch anderen 2015er, eben die komplett physiologische Reife erreichten. Eine klassische Tempranillo-Nase, und doch so frisch, so fein. Der erste Ansatz ist Hagebutte, rote Kirsche, auch Amarenakirsche dazu. Dann kommt schwarze Kirsche. Tolle Intensität. Was fehlt, und das ist ein sehr positiver Aspekt, ist die manchmal von zu reifem Tempranillo ausgehende Brombeerigkeit und Schokoladigkeit. Das ist hier überhaupt nicht der Fall. Einfach nur fein, hohe Intensität, dicht, lang. Alles auf Kirsche bleibend. Schwarzkirsche siegt am Ende. Dann kommt ein ganz klein bisschen Mango darunter. So hocharomatisch. Der Lindes ist komplett natürlich als biologischer Wein. Spontan im Stahl vergoren. Auch die Malo im Stahl. Danach 12 Monate in großen Holzfässern ausgebaut, für weitere 6 Monate in großen Absetztanks, um dann ungefiltert gefüllt zu werden. Ich weiß nicht, warum der Lindes Labastida der mir immer persönlich liebere Wein ist. Das mehr auf Kalkstein, Kreide und Sand laufende Terroir, weniger schwerer Lehm? Höhere Lagen? Wahrscheinlich, weil er deshalb von den beiden Lindes der dem Remelluri weitaus ähnlichere Wein ist. Das hat so viel Charme, so viel seidige Finesse und Cremigkeit in der kirschigen Frucht. Schöne Länge, salzige Mineralität. Aber es ist so weit entfernt von einem Blockbuster. Es ist einfach fein, geschliffen, erhaben, getragen, tänzelnd. Ein Tempranillo, der mich in seiner Feinheit ein bisschen an einen sehr schönen dichten Chianti aus der Toskana erinnert. Das kann so viel Freude machen. Auch ein bisschen in Richtung Brunello di Montalcino tendierend. Echt schicker Wein. 93-94/100

93
/100

Parker über: Lindes de Remelluri - Vinedos de Labastida

-- Parker: The 2015 Lindes de Remelluri Viñedos de Labastida was produced with Tempranillo and Garnacha purchased from growers from that village and was cropped from a healthy and homogeneous year. There is a ripe note on the nose, and the palate has some dusty tannins that call for food. 76,044 bottles produced. 93/100

92
/100

Suckling über: Lindes de Remelluri - Vinedos de Labastida

-- Suckling: A fine and caressing red with blackberry and blueberry character. Hints of black tea, too. Medium body. Cool, lightly chewy wine. 92/100

92
/100

Galloni über: Lindes de Remelluri - Vinedos de Labastida

-- Galloni: Deep violet. Cherry pit, black raspberry, pungent flowers and subtle licorice and cracked pepper qualities on the nose. Chewy and focused on the palate, offering bitter cherry and ripe dark berry flavors supported by an undercurrent of juicy acidity. Gently chewy tannins frame a very long, penetrating finish that echoes the cherry and licorice notes. 92/100

Mein Winzer

Remelluri – Telmo Rodriguez

Schöner als die Granja Remelluri am Fuße der Sierra de Tolono kann ein Weingut nicht liegen. Das Anwesen befand sich einige Jahrhunderte im Besitz eines Klosters, bevor der Baske Jaime Rodriguez Salis das Gut 1968 erwarb.

Lindes de Remelluri - Vinedos de Labastida 2015