Le Retout Blanc 2016

du Retout

Le Retout Blanc 2016

95–96
100
2
Sauvignon Gris 36%, Gros Manseng 35%, Savagnin 16%, Mondeuse Blanche 13%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2019–2035
Verpackt in: 6er OHK
9
voll & rund
mineralisch
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 95–96/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Le Retout Blanc 2016

95–96
/100

Lobenberg: Chateau Retout ist ein Vorreiter für eine sehr kuriose Weißweincuvée, aber nur in allerkleinster Menge. 35% Gros Manseng, 36% Sauvignon Gris, 16% Savagnin, 13% Mondeuse Blanche. Diese Cuvée wird auf nur gut 1,5 Hektar angepflanzt. Der Ertrag in dem perfekten Jahr 2016 betrug 50 Hektoliter pro Hektar und es wird eine überschaubare Anzahl von 10.000 Flaschen erzeugt. Hier wird per Hand und in zwei Durchgängen gelesen. Es wird extrem aussortiert und manuell nachsortiert. Sowohl im Weinberg als auch auf dem Band. Die Pressung ist eine Direktpressung ohne Entrappung (Ganztraubenpressung). Dann wird das Ganze unter Schutzgas bei 4 Grad einige Zeit abgesetzt, aber völlig ohne Zugabe von Schwefel. Die alkoholische Fermentation findet nur im Barrique und in schmalen Holzfudern statt. Es gibt eine Bâtonnage innerhalb der ersten vier Monate. Die Lese für die Weißweine findet natürlich eher als für die Roten statt. Das Ganze ungefähr zwischen dem 20. September (Sauvignon Gris) und dem 11. Oktober (Gros Manseng). Die Fermentation selbst dauert bis zu 25 Tage. Der Wein wird danach 8 Monate zu 80% im Barrique ausgebaut. Diese sind zu einem Viertel neu. 20% bleiben im Stahl. Der Alkohol beträgt, wie auch schon 2015, 13,5%, totale Säure 4,7 Gramm, sehr geringe Schwefelung, pH-Wert 3,25. Du Retout ist vor einigen Jahren mit dieser Idee auf den Markt gekommen. Der Wein bleibt in seiner Art einzigartig. Es gibt ein paar Kopisten wie Chateau Du Tertre in Margaux, die das Ganze aber mit Chardonnay und Sauvignon Blanc ein wenig in Richtung kommerzielle Pfirsichnoten pervertieren. Das ist dann ein nettes kleines Tröpfchen, während wir hier einen Wein mit richtigem Anspruch im Glas haben. Die dominierende Rebsorte in der Nase ist sicherlich die Gros Manseng, die relativ intensiv ist. Das Ganze gibt extrem viel Mineralität in Form von Feuerstein. Wow, diese Nase, aber das habe ich schon 2013,2014 und 2015 gesagt. Das ist phänomenal. Was sich entwickelt, ist das Rebalter. Das heißt, die Weine werden noch ein bisschen substanzreicher. Eine hohe Intensität in Kiwi und Litschi. Auch ein wenig Steinobst dabei, weißer Pfirsich, Aprikose. Es ist aber nicht die Dominante. Ein bisschen Orangenschale, Pink-Grapefruit. Hocharomatisch, fein und wunderbar unterlegt mit der Feuersteinmineralität. Das ist schick. Das ist irgendwo zwischen Südfrankreich, Grünem Veltliner und einem Hauch Riesling liegend. Der Mund ist noch deutlich ausgeprägter als die Nase. Unglaublich Zug. Der Mund zieht sich zusammen. So ein steiniger Touch, dass ist schon fast eine burgundische Erinnerung oder ein mineralischer Wein von Schäfer-Fröhlich an der Nahe. Irgendwo liegen wir dazwischen. Der Wein hat viel Anspruch und Gripp, kommt im Mund gar nicht klassisch rüber. Die Kombination aus öligem, grünen Veltliner, Sancerre auf Feurstein, Riesling und Chardonnay, ist wirklich spannend. Die Gros Manseng ist sicherlich die Dominante mit ihrer sehr eigenwilligen Aromatik. Hat tollen Zug, ist aromatisch extrem lecker und trotzdem unikathaft und nicht zu vergleichen. Das Holz ist fast nicht spürbar und gibt trotzdem eine sanfte Stütze. Das ist ganz sicher einer der spannendsten Weißweine aus dem gesamten Bordelais. Er ist unglaublich saftig und cremig und hat mineralisch unglaublichen Gripp. Das ist aufregender Stoff, der unheimlich köstlich und delikat ist und Freude bereitet. Und er ist besser denn je. Da es 2017 wegen Frost nicht geben wird, sollte jeder echte Genießer hier was tun! 95-96/100

19+
/20

Gerstl über: Le Retout Blanc

-- Gerstl: Intensiv fruchtige Nase – ein regelrechter Fruchtmix. Grapefruit, gelbe Pflaume, Aprikose, Litschi, etwas Ananas – dahinter etwas Holunderblüten und eine tolle Frische. Am zeigt sich zuerst die Zitrusfrucht ein angenehm cremiger Schmelz. Super Säurestruktur verleiht dem Wein die erhoffte Frische. Im Abgang wunderschöne mineralische und salzige Noten. Der Wein offenbart eine wahre Geschmacksexplosion am Gaumen und erfrischt alle Sinne. Eine wahnsinnig fruchtige Erfrischung, nie langweilig. Der Wein ist gross und macht enorm Spass. (Pirmin Bilger) 19+/20

Mein Winzer

Du Retout

Chateau du Retout ist in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch den Zusammenschluss von zwei Weingütern im Haut Medoc entstanden. Die ursprünglichen Weingüter Chateau Retout Pineguy Mercadier und Chateau Salva de Camino waren in Folge der Reblausplage verlassen worden und die Weinberge...

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