Lobenberg: Der Saffredi ist mit seinem typischen Bordeaux-Blend von 65 Prozent Cabernet Sauvignon, 25 Prozent Merlot und 10 Prozent Petit Verdot genau das, was weithin als Super-Toskaner Berühmtheit erlangte. Die Trauben kommen aus einer 14 Hektar großen Einzellage auf 250 bis 280 Höhenmeter. Hier besteht der Boden aus fossilem Untergrund mit sehr felsigem, kargem Untergestein und die Reben müssen wirklich tief wurzeln und hart kämpfen um an Nahrung und Wasser zu kommen. Aus der Lage hat man an klaren Tagen direkten Blick auf das 25 Kilometer entfernte Mittelmeer. 18 Monate in zu 70 Prozent neuen Barriques ausgebaut und dann weitere 6 Monate Flaschenreife. Die Holzfässer werden nach Maß für das Weingut hergestellt, dafür kommen die Küfer ans Weingut und verkosten gemeinsam mit Ettore Geppetti. Das Toasting ist stets eher minimal, denn das Weingut möchte auf gar keinen Fall, dass es dominiert. Leuchtendes Rubinrot. Die Nase ist ultra elegant und voller Finesse, dabei aber zugleich auch majestätisch. 2021 ist ein großartiger Jahrgang der Spitzenklasse hier in der Toskana, und dieser Saffredi ist ein weiterer Beweis dafür. Intensive Schwarzkirschen, Cassis, Brombeeren und Blaubeeren, Minze und etwas cremige Vanille. Schon beim Reinriechen hat der Wein die Klasse und Struktur eines erhabenen Pauillac, die dunkle, dichte Mineralität legt sich über die saftige Frucht. Im Mund sind die Tannine reif und rund, poliert, ganz feinkörnig. Graphit, Bleistiftspitze, etwas Tabak und Zigarrenkiste mit zarten Kräutern. Elegant und balanciert schiebt der Wein unaufhörlich. Idealerweise braucht der 2021er noch ein paar Jahre im Keller, obwohl er seine Größe schon mit stolzer Brust zur Schau stellt. Dieser Jahrgang verkörpert unendlich viel Frische und Präzision.