Lobenberg: Die Trauben für den „kleinen“ Pinot Noir wurden spontan auf der Maische vergoren. Überwiegend entrappt. Nach fünfwöchiger Maischestandzeit auf den Schalen, die den Weinen ihr komplexes Fundament gibt, hat man den Wein ins große Holzfass gelegt und dort für 18 Monate ausgebaut. Ganz im Sinne der geringsten Intervention wurde der Wein weder geschönt noch filtriert. Eine leichte Trübung ist daher, wie auch bei den Weinen von Hans Peter Ziereisen völlig üblich und kein Qualitätsverlust. Im Glas liegt ein feinstes Burgunderrot. Nicht zu dunkel, leicht durchsichtig und lilafarben funkelnd. Das Bouquet ist ganz fein. Ätherisch, charmant und elegant. Finesse, Finesse und nochmals Finesse! Man nimmt eine ganz saubere Herzkirsche wahr, auch Kräuter. Die Nase ist so kristallin, welch Arbeit muss hier im Weinberg bewältigt worden sein, damit sich der Wein so präsentiert? Am Gaumen zieht sich dieser Stil gekonnt fort. Polierte Tannine im Hintergrund und im Vordergrund eine sauber herausgearbeitete und zarte Frucht. Da steckt so viel Knowhow zum perfekten Umgang mit der Pinot-Noir-Traube drin. Da beweist jemand, dass er mit der Diva unter den Rebsorten umgehen kann. Traumstoff! 94-95/100
18 /20
Vinum über:
Le Petit rouge
-- Vinum: Zeigt sich in der Nase noch verhalten, lässt aber seine subtile Größe schon klar erkennen. Aromen von roten Beeren, dazu Wiesenkräuter, Leder, Lakritze und eine kreidig anmutende Mineralität. Im Gaumen kraftvoll, aber geradlinig. Mit angepasster Säure und kernig-präsentem Gerbstoff. 18/20
18 /20
Gerstl über:
Le Petit rouge
-- Gerstl: Ausbau im gebrauchten grossen Holzfass. Eine unglaubliche Frische geht von diesem Wein aus, leicht pfeffrige Noten, herrliche Kirschenaromatik. Der kommt gewaltig aus der Tiefe und überzeugt mit seiner Eleganz und Feinheit. Der Gaumen zeigt sich frisch und knackig. Saftige schwarze Kirsche, mit einer tollen Säure unterlegt. Zarte würzige Noten zum Abgang mit leicht salzigen Komponenten. 18/20