Lobenberg: Die Spätlese vom Le Gallais war schon so ein Traum. Die Auslese schlägt das nochmals um Längen. Wir sprechen über eine Kiste mit frischen Äpfeln und Birnen. Leicht angequetscht, nichts vergoren, sondern einfach nur der wunderschöne, frische Saft. Er kommt zusammen mit reinem Traubensaft in eine Art Elixier. So puristisch, aber überhaupt nicht an Wein erinnernd. Keine Mineralik in der Nase, sondern nur dieser wunderschöne, traumhafte Saft. Im Mund kommt dann aber satter Gripp dazu. Wir bleiben in diesem reinen Traubensaft mit Apfelsaft. Wunderschön süß, aber das sind Trauben- und Apfelsäfte in einer hintergründigen Aromatik wie man es als reinen Saft niemals zu kaufen bekommt. Dazu kommt diese tolle Frische, die 2017 auch hat – die 2017 mehr hat als 2011. An den der Wein durchaus erinnert in seiner schönen Opulenz, in seiner reintönigen Fruchtigkeit. Auch dieser Wein macht große Freude. Er hallt ganz lange nach, aber eben mit total präsenter Frucht, weniger mit Mineralik, die man im langen, salzigen Abgang erst spürt. Das ist im reinen Trinkgenuss und in der Aromatik eine Ode an die Freude Plus, wenn wir das mal mit der Spätlese vergleichen. Zumindest im Freude-Faktor und im saftigen Trinkgenuss-Faktor bin ich hier ziemlich oben. Das würde ich gerne gleich heute Abend trinken. 97-99/100