Lobenberg: Ein satter Chenin Blanc aus dem Anjou. Traumhaft reife Äpfel und Birnen in der Nase. Wie gerade frisch geschält. Dahinter dezent-grüne florale Nuancen und ein nicht ganz zu definierendes Bündel an Kräutern. Wahnsinnig tiefatmend in der Nase. Im Mund dann auf den ersten Schlag genauso saftig, wie es die Nase vermuten lies. Reifer Apfel und wieder saftige Birne, aber dann auch ganz unerwartet leicht bittere Orange und süße Mandarine, ganz wunderbar saftig. Hinterlegt von Zitronenmelisse, Minze, weißem Pfeffer und vielleicht ein Hauch Ingwerschärfe. Eine Wucht an Mineralität auf der Zunge mit so angenehm trinkanimierendem Gesteins-Salz. Alles total elegant, nichts ist einsilbig oder fad. Die Säure ist dezent, aber dauerhaft präsent und begleitet den Wein in den Nachhall. So ein feiner Chenin aus Anjou ist mir bisher noch nicht so häufig untergekommen. Aber der junge Pierre Menard ist ein Weinfanatiker, der es mit seinen wenigen Parzellen ausschließlich auf die Qualität abgesehen hat. So geradeaus, so präzise und so delikat. Wahnsinnig guter Stoff. 95-96/100