L'Avvelenata Freisa 2019

Vigneti Walter Massa: L'Avvelenata Freisa 2019

Zum Winzer

93–94
100
2
Freisa 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2033
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
fruchtbetont
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 93–94/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
L'Avvelenata Freisa 2019

93–94
/100

Lobenberg: Freisa im Glas! Das ist eine höchst eigenständige, autochthone Rebsorte. Die Italiener und Ortsansässigen lieben die etwas sprudelige Freisa so sehr, dass nur wenig in den Export kommt. Ich habe noch einen Freisa von Bartolo Mascarello. Dort musste ich kämpfen, um überhaupt ganz wenige Flaschen für Deutschland zu bekommen. Wenn man diesen Wein erst mal im Glas hat, weiß man auch warum. Das ist ein höchst trinkiger Wein. Rosenblätter, Milchschokolade und Sauerkirsche. Am Gaumen weiches Tannin, feine Säure und ein schlanker Körper. Schmeckt am besten ganz leicht gekühlt. Freisa war einst höher angesehen als Nebbiolo. Doch Ausbaumethoden und Geduld brachten neue Erkenntnisse. Der Ausbau ist völlig verrückt. Kein Stahltank, kein Holz. Nein, Walter Massa baut das in 54-Liter-Glasbehältern aus. 93-94/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

Mein Winzer

Walter Massa

Walter Massa ist der Godfather des Timorasso. Er hat sich in den frühen 1980er Jahren im Piemont dieser autochthonen Rebsorte verschrieben. Und weil kaum ein anderer Winzer sich mit ihr beschäftigte, sondern alle auf Nebbiolo und Barbera oder allenfalls Chardonnay setzten, ist er auch der einzige...

L'Avvelenata Freisa 2019