Lobenberg: Dieser Riesling ist viel mehr als nur ein »Gutswein«, stammt der doch von den jüngeren Reben aus der Steillage Wurmberg, aber teilweise auch von einigen älteren Parzellen mit einem Rebalter zwischen 35 und 40 Jahren. Die Trauben wurden kurz mit den Füßen »angestampft«, danach direkt in die Korbpresse, wo sie sehr schonen über acht Stunden lang abgepresst wurden. Dann trübe Vergärung, also quasi mit Dreck und Speck, im gebrauchten Holz. Anschließend sehr langes Vollhefelager bis ins Frühjahr 2025, komplett ohne Schwefel. Die Nase ist sehr markant, leicht würzig, kreidig, ein wenig Mirabelle und gelber Apfel mit herber Grapefruitschale, feine Kräuteraromen, die dem Gutswein einen sehr interessanten Kick geben. Das ist definitiv kein 0815-Gutsriesling aus Württemberg. In diesen Weinbergen, die überwiegen in Genossenschaftshand sind, sind Fabian und Stefanie Lassak die Qualitätsvorreiter mit einem sehr peniblen, biologischen Weinbau. Der Mundeintritt ist super-saftig, Quittenschale, Sommerapfel, feine Gerbstoffstruktur, die einen guten Grip gibt. Sehr individuell für einen Gutsriesling, aber absolut gekonnt, hier schmeckt man das Talent der beiden jungen Winzer Stefanie und Fabian Lassak heraus. Ein beachtlicher Gutswein, bei Lassak gibt es eben nichts von der Stange. Klasse!