Lobenberg: Der Champtoceaux ist der beste der Village Weine aus Landron Chartiers Portfolio. Die bis zu 40 Jahre alten Melon de Bourgogne Reben stehen vorwiegend auf Gneisböden, die perfekt mit der Rebsorte harmonieren. 100 Prozent Handlese. Der Champtoceaux darf vor dem Release lange reifen, mindestens 18 Monate, was für einen Village-Wein schon etwas besonderes ist. Das tut ihm aber auch gut, so ist er ab Release toll zu trinken, hat aber noch eine blendende Zukunft vor sich. Besonders mit Luft legt der Wein zu. Die Farbe ist satt, goldgelb und mehr als ansprechend. Ich habe den 2019er Champtoceaux über zwei Tage verkostet, da er mir bereits im ersten Moment so vorkam, als wäre da noch etwas versteckt in diesem eher feinen, kühlen Wein. Anfangs wirkte der Top-Village von Landron Chartier in der Nase etwas verschlossen, sehr fein, mit kühler Frucht. Im Mund dann salzig, frisch und mit dezenten Pfirsich-Noten, alles super, aber da schlummerte noch etwas. Also am nächsten Tag nachverkostet und siehe da, der Wein entwickelt sich mit Luft zu einem komplexen Preis-Genuss-Wunder! In der Nase nun breit und cremig, fast wie ein Burgunder, darunter mischen sich nun zu den Pfirsich-Noten und dem Salz noch Maracuja, Kiwi, Thymian und Zitrusnoten. Es wird hochkomplex, eine super spannende, tolle Nase. Im Mund dann nicht mehr so fett wie in der Nase, herrlich cremig ja, allerdings mit erstaunlichem Trinkfluss, recht salzig, frisch und voller Leben. Ein wenig grüner Pfeffer mischt sich unter weißen Pfirsich und feste Nektarine. Elegant und straight mit langem Nachhall, der mit einer leicht nussigen Note dahinschwebt. Superb, aber bitte etwas Zeit und Luft geben, dann geht die Post ab!