Lobenberg: Die Reben in der Einzellage Campolungo wurden allesamt zwischen 1982 und 2009 gepflanzt, der größte Anteil hat nun ein ideales Alter erreicht, um tiefe und komplexe Trauben hervorzubringen. Zudem ist die Westexposition auf bis zu 556 Höhenmetern hier besonders vorteilhaft. Die Trauben werden von Hand gelesen und seit dem Jahrgang 2019 mit einer topmodernen optischen Sortiermaschine selektiert – nur die absolut perfekten Trauben kommen in den 50 HL-Stahltank zur Gärung. Anschließend 30 Monate lang im großen, traditionellen Holzfass ausgebaut. Die letzten 6 Monate kommt ein kleiner Anteil von ungefähr 10 Prozent in klassische 225 Liter fassende, kleinere Barriques. Dann folgen weitere 7 bis 12 Monate in der Flasche, bevor der Wein auf den Markt kommt. Im Generellen sind die Weine von Lamole die Lamole immer durch Finesse gezeichnet. Das kommt unter anderem von der Lage der Weinbergen auf um die 600 Höhenmetern, sie zählen zu den kühlsten im gesamten Chianti-Gebiet. Ähnlich wie Serralunga in Barolo, entwickelte sich Lamole in Chianti Classico zum neuen Hotspot. Der Campolungo hat trotz all seiner Finesse eine beeindruckende Konzentration. Mittleres leuchtendes Rubinrot. Die Nase ist dicht und dunkel, voller süßer Würze. Vanille, weißer Pfeffer und eine zart rauchige Mineralik. Dunkle, reife Kirschen, Pflaumen, schwarzer Pfeffer und mediterrane Kräuteraromen, auch etwas Teer und frisch gedrehte, warme rote Erde. Im Mund rollt die dunkle Beeren- und Kirschfrucht in tiefer Dichte über die Zunge. Dabei hat der Wein feine, griffige Tannine von kalkiger Struktur. Viel erdige Würze, blonder und grüner Tabak mischen sich unter die Frucht. Der Wein thront dunkel und massiv, wie die Weinberge, aus welchen er kommt, auf der Zunge, bleibt dabei aber immer saftig und charmant im Mund. Die fein integrierte Säure balanciert die Kraft des Riesen. Das Weingut macht ungefähr 15.000 Flaschen des Vigneto Campolungo pro Jahr.