Lobenberg: La Rioja Alta, einer der ältesten und prestigeträchtigsten Weinproduzenten aus Rioja, hat seit 1988 auch Weinberge in Galicien in der DO Rias Baixas. Nach einem eher milden Frühjahr in der DO Rias Baixas folgte ein sehr heißer Spätsommer, der die Trauben zur vollen Reife brachte. Handlese in kleine 20-Kilo-Behälter am 19. September und dann per Kühltransport ab ins Weingut. Nach der Selektion am Sortiertisch werden die Trauben entrappt und bekommen eine ganz kurze Kaltmazeration. Danach sehr reduktive Pressung mit Inertgas-Einsatz und direkt in die Edelstahltanks zur Fermentation, alles soll sauber und Frucht-betont bleiben. In 15% der Tanks hat beim 2018er Jahrgang eine malolaktische Gärung stattgefunden, um noch etwas mehr Fülle zu bekommen. Der Wein bleibt bis zur Abfüllung auf der Hefe mit gelegentlicher Battonage. Wir finden hier alles, was für den Albarino typisch ist. Viel Aprikose und weißen Pfirsich, etwas Limette, Litschi, ein Touch Anis, Fenchel und Hefewürze. Eine sehr expressive und fruchtbetonte Nase. Das passt ganz wunderbar zum Albarino in diesem Stil. Auch mit nassem Stein unterlegt in der typischen, kühlen Anmutung, die diese Sorte mit sich bringt. Er wird ja gerne mit dem Riesling verglichen und da gibt es durchaus Parallelen in der Aromatik und im Charakter. Schöne weiße Kernobstnoten werden von weißen Blüten, Kräutern und Hefenoten umspielt, alles hell und frisch wirkend. Am Gaumen dann ein bemerkenswert rassiger Auftritt. Zu den weißen Blüten, reifer Zitrusfrucht und Melone gesellt sich noch pinke Grapefruit. Der Mund wird durchzogen von einer fast stahligen, lebhaften, gut integrierten Säurespur, die den Gaumen mit feiner Salzigkeit überzieht und für eine mundwässernde Saftigkeit sorgt. Ist das pikant! Die Augen werden schmal ob dieser feinsaftigen, spannungsgeladenen Zitrusfrucht mit einschneidender Grapefruitsäure. Ein Bilderbuch-Albarino, der erfrischender kaum sein könnte. 94/100