Ladeiras Do Xil – Telmo Rodriguez: Valdeorras As Caborcas 2022

Ladeiras Do Xil – Telmo Rodriguez: Valdeorras As Caborcas 2022

Holzkiste

Zum Winzer

97
100
2
Mencia 85%, Diverse 10%, Souson 5%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2047
Verpackt in: 6er OHK
9
pikant & würzig
seidig & aromatisch
strukturiert
3
Lobenberg: 97/100
Parker: 96/100
6
Spanien, Valdeorras
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Valdeorras As Caborcas 2022

97
/100

Lobenberg: Die Nase ist verblüffend. Süße Lakritze mit süßer Schlehe. Ein hochintensives Spiel von Süße und Säure. Fast schwarze Waldhimbeere darunter. Etwas wie ein hochreifer Cabernet Franc in der Nase. Leichte Erdbeere kommt dahinter und Garrigue-Würze, aber alles bleibt süß. Süße Schwarzkirsche und ein bisschen Amarena. Der Wein ist überhaupt nicht fett, es ist unendlich fein in der Nase. Aber hocharomatisch, süß, dicht und reich. Diese charmante Frucht treibt einem die Freudentränen in die Augen. Was für eine geniale Komposition! Im Mund süße Schwarzkirsche mit etwas Holzkohle. Mit Süßholz unterlegte, konzentrierte, fast schwärzliche Himbeere. Wunderbare Säure und Frische, eine Säure aus roter Johannisbeere, aber eher noch aus süßlicher Cassis. Das Phänomenale an diesem Wein ist das Spiel aus Süße und Säure. Der Oszillograph ist enorm und gleichzeitig hat er diesen unendlichen Charme aus der hohen Reife des Jahrgangs. Hochreif, hohe Säure und gleichzeitig schlank und filigran bleibend. So brutal intensiv im Mund! Konzentrierte Feinheit… Nichts Schweres, sondern einfach nur mit einem genialen Charmefaktor für Minuten stehend – mit einem salzigen Touch der Granitböden. Ein Leckerli der allerhöchsten Güte! *** As Caborcas besteht aus 85 Prozent Mencía, zehn Prozent Merenzao und fünf Prozent Sousón. Die Reben sind zwischen 80 und 100 Jahre alt. Der Weinberg ist in Nordwestexposition angelegt. Ein uralter Plot, den Telmo und Pablo vor fast 20 Jahren gefunden haben. Zu 95 Prozent werden die Trauben im Weingut entrappt. Die Rappen werden hier nicht ganz so reif wie im gegenüberliegenden Weinberg Falcoeira, in dem die Reben in Südexposition stehen. Die Maische wird dann im offenen 3000-Liter Holzbottich spontan vergoren. Keine Temperatursteuerung – zwischen 28 und 32 Grad werden erreicht. Danach wandert der Wein in Holzfuder mit Fassungsvermögen zwischen 1200 und 1500 Litern. Dort findet auch der Malo statt. Das Ganze bleibt 12 Monate im Fass auf der Feinhefe.

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

96
/100

Parker über: Valdeorras As Caborcas

-- Parker: The 2022 As Caborcas was produced with the field blend contained in the 80+-year-old vineyard on terraced granite soils on the banks of the Bibei River. It fermented with indigenous yeasts in small oak and stainless steel vats and matured in small oak vats for 15 months. This is very young and remained closed even after almost one hour in the glass. It keeps the poise and balance, showing its elegance, purity and character but not any heat. It has contained ripeness and 13% alcohol, a pH of 3.85 and 4.95 grams of acidity. 2,002 bottles produced. It was bottled in July 2024.

Mein Winzer

Ladeiras Do Xil – Telmo Rodriguez

Gemeinsam mit seinem Önologenteam, bestehend aus seinem kongenialen Partner der ersten Stunde, dem baskischen Önologen Pablos Eguzkiza, und dem später hinzu gekommenen Önologen und französischem Basken Richard Echats, entschied das spanische Allround-Talent Telmo Rodriguez sich im Jahre 2002 sich...

Valdeorras As Caborcas 2022