Lobenberg: Der Wein stammt aus einer Einzellage in Banos de Ebro. Sandstein und Sand sind die Unterlage für den zumeist feinsten und elegantesten Wein von Artuke. Zum Tempranillo kommen hier noch 20% Graciano, Garnacha und weiße Palomino Fino. Vollständig entrappt, aber nicht angequetscht geht es in die spontane Gärung. Der Ausbau erfolgt im 600 Liter Fass für 12 Monate. Intensive, fast wollüstige Fruchtfülle, kraftvoll und elegant zugleich, geschliffen, sehr reintönig. Schwarze Kirsche, Maulbeere, rote Pflaume, blühender Thymian, schwarzer Pfeffer, Noten von Kalkstein. Überhaupt kein spürbarer Holzeinfluss, alles ist klar und fein. Multikomplex, einnehmend und hocharomatisch. Der Mundeintritt ist eine Orgie in Frucht, aber so fein und poliert, geradezu zart, wie ein Schleier aus Samt. Im Burgund wäre das ein druckvoller Chambolle-Musigny. Die Tannine zergehen im blaubeerigen Nachhall und bilden doch ein zupackendes Chassis. Ganz feines Salz an den Zungenrändern begleitet die glockenklare Frucht im langen, langen Finale, das voller Vitalität und Saftigkeit bleibt. Hohe aromatische Reife mit subtiler Exktraktsüße wurde hier perfekt eingefangen. Ein berührender Wein, kein Blockbuster, der auf die Zwölf haut, sondern ein filigranes Wunderwerk. 98+/100