Lobenberg: Die 2012er Grande Cuvée kommt für mich nur ganz knapp hinter der grenzgenialen, ja potenziell legendären 2012er TBA No. 5, die reiner Welschriesling ist. Hier haben wir eine Cuvée aus Chardonnay und Welschriesling, beide im neuen Holz ausgebaut, also nach dem Vorbild großer Sauternes. Jetzt nach 10 Jahren fangen diese Weine eigentlich erst so richtig an zu strahlen und ihr wahres Potenzial zu offenbaren. Überraschend frische, klare, fast transparente Nase. Reife Zitrone, kandierte Orange, weiße Blüten, Mandel, auch ein Touch Butterscotch. Alles sehr filigran und nicht fett wirkend, eher elegant. Am Gaumen ist das dann eine echte Sensation. Marillenröster und eingelegte Zitrone, gesalzene Mandel, ja wirklich viel Salz was an den Zungenrändern hochrollt. Durchzogen von klirrender Mineralität und einer ganz feinziselierten Säureader. Klingt mit feiner Bitterorangennote im Nachhall aus. Ein Süßwein nahe der Perfektion. 98-99+/100