Lobenberg: Es gibt nur ganz wenige Flaschen von dieser ultra raren Füllung. Er stammt aus der Kometen-Serie, bei der Clemens Lageder und sein junger, freakiger Kellermeister Joe ihre Grenzen austesten wollen. Eine Kleinstserie experimenteller Weine, in längst vergessenen Zeiten vom damals noch jungen Alois Lageder, zum Teil mit seinem Freund Zierock gepflanzt, die nur an ausgewählte Händler und Gastronomen zugeteilt werden. Das ist ein reinsortiger Blatterle. Aus Bozner Lage, 280 Meter über dem Meeresspiegel. Gärung mit Ganztraubenverarbeitung über sechs Wochen im Edelstahltank. Anschließender Ausbau auf der Vollhefe über 19 Monate. Aber in gebrauchten Barriques. Schwefelgabe nach ca. 9 Monaten. Nicht filtriert und ohne finale Schwefelgabe gefüllt. Der BLA erinnert mich ein wenig an die Ex-Vero-Serie von Werlitsch. Rauchig, reduktiv und nur auf Salzigkeit anstatt Frucht gebaut. Er wirkt etwas verspielt, hat eine wunderbare Struktur, ist unheimlich vielschichtig und komplex am Gaumen mit Noten von Jasmin und Tee. Man hat hier einen fast burgundischen Wein, der eine tolle Spannung in sich trägt, wie ganz wenige Weine. Das ist puristisch aber nicht abweisend. Sehr spannend! Ich kenne nur einen weiteren guten Wein aus dieser Rarität Bozens, den Blatterle von Erich Maier vom Nusserhof, der da durchaus mithalten kann. 95/100