Lobenberg: Dieser Village-Blaufränkisch ist das perfekte Abbild der verschiedenen Terroirs in Neckenmarkt, die sich durch eine Kombination aus alpiner Geologie und pannonischem Klima auszeichnen. Drei verschiedene Lagen, die über einige Kilometer verstreut in der Ortsgemeinde liegen. Von Ost- bis Südhang, von hoch bis tief gelegen. Drei verschiedene, charakteristische Böden: Glimmerschiefer, Muschelkalk und Gneis. Überwiegend bis zu 50 Jahre alte Reben. Stefan Wellanschitz’ erklärtes Ziel ist es, die Besonderheiten seines Heimatortes in diesem Wein auszudrücken und genau das schafft er auch! Relativ früh gegen Ende September gelesen um die Frische zu erhalten. Handlese in kleinen Kisten, im Weingut nochmal nachselektiert, größtenteils entrappt und dann im offenen Holzgärständer spontan über 30 Tage vergoren. Rund 15% Ganztrauben. Nur wenig untergestoßen während der Gärung, um nicht zu viele Gerbstoffe zu extrahieren. Per Schwerkraft läuft der Wein dann von der Presse direkt in den Keller, wo er hauptsächlich in großen, gebrauchten Fässern ausgebaut wird. Komplett ohne Schönungsmittel und Schwefel bis zur Füllung auf der Hefe belassen, dann unfiltriert und nur minimal geschwefelt auf die Flasche gezogen. Die Nase eröffnet mit druckvoller, blau und dunkelrot schattierter Frucht. Schlehe, Brombeere, Schwarzkirsche, Heidelbeere und Walderdbeere. Dunkler Kakao, kräutrig-würzig untermalt, schon konzentriert aber auch mit grandioser Frische. Lorbeerblatt, schwarzer Pfeffer, ein Hauch Zedernholz, Rote Bete und Graphit. Am Gaumen dann auch mit genialer, ätherischer Kühle und saftiger Frucht, die zwischen hell und dunkel changiert. Schwarze und rote Kirsche, Brombeere und Himbeere, Saftig und fein, auf vibrierender Mineralität laufend. Geschliffene Tannine, dazu eine reife Säurestruktur. Wow, ist das schicker Stoff! Komplex, elegant, kein bisschen opulent. Süßer Fruchtdruck und gesalzene Lakritze kommen im langen Nachhall immer wieder hoch. Wirklich fein!