Lobenberg: Der Kirschgarten ist eine ehemals in klösterlichem Besitz befindlichen, uralte Weinlage. Durch den vorgelagerten Orlensberg geschützt, ist der Kirschgarten recht warm und trocken. Löss-Lehm-Boden auf massivem Kalksteinfels. Komplett durchgegoren. Ausbau in Stückfässern und auch einem Teil Barriques, gewisse Neuholzanteile, die sich auch in der Nase ankündigen. Aber der Wein wirkt insgesamt etwas feiner und eleganter als im Vorjahr. Wir haben hier weniger Karamell-Aromatik, eher dezent rauchige Nuancen und nassen Stein, dazu reife Orangenschale, Marille und weißen Pfirsich, Walnuss, auch weiße Blüten. Insgesamt schon sehr delikat und ansprechend, aber auch mit gewissem Schub ausgestattet. Das setzt sich auch am Gaumen fort: Zwar eine gewisse Cremigkeit aus der weißfleischigen Frucht, wieder weißer Pfirsich und reifere Birnen, aber dann kommt auch eine gewisse Spannung aus der vibrierenden Säurestruktur dazu. Feine Zitrusnuancen, auch ganz dezente Noten von grünlichem Apfel. Brillant und glasklar! Das Schöne an diesem Weißburgunder ist wie immer, dass er nicht zu sehr in die Breite geht, nicht nur cremig davonfließt, sondern dass er kühl und herbsaftig bleibt, eben sehr animierend, dass er Kraft und Eleganz vereint. Seidiger Trinkfluss, einfach gut. Auch Burgunder können die Knipsers! 95+/100