Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs trocken 2014

Robert Weil

Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs trocken 2014

96–97+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2017–2045
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 96–97+/100
Gerstl: 20/20
Parker: 95+/100
6
Deutschland, Rheingau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs trocken 2014

96–97+
/100

Lobenberg: 2014 war ein extrem schwieriges Jahr, speziell in den nördlichen Gebieten Rheingau und Mosel. Das Weingut Weil hat im Bereich der trockenen Weine eine fast normale Menge erzeugt, im Bereich der edelsüßen Qualitäten nur 5% der normalen Menge. Totalausfall. Grandiose Weine zwar, sie schmecken sensationell, aber sie gehen aufgrund der geringen Menge nur in die Versteigerung und nicht in den freien Verkauf. Der Boden des Weil Kiedricher Gräfenberg besteht aus grauem Schiefer, der ältesten Schieferformation Deutschlands, die zu hoher Mineralität führt. Gleichzeitig hat der Gräfenberg eine etwas höhere Lehm-Löss-Auflage als der Turmberg, von daher ist der Turmberg noch mineralischer und der Gräfenberg etwas opulenter. Der Turmberg ist aus taktischen Gründen Premier Cru, also Erste Lage, dürfte aber qualitativ auch Großes Gewächs sein, aus distributorischen und historischen Gründen möchte man das bei Weil nicht. Es macht sich puristisch auch sehr bemerkbar, dass im Weingut Robert Weil überhaupt nicht mehr gedüngt wird, das hat die Menge drastisch verringert. Dann hat man ca. 2010 die Umstellung zur biologischen Weinbergsarbeit vollzogen. Das führt auf mittlere Sicht und auch schon 2014 zu deutlich gesünderen Reben und dickeren Beerenhäuten. Auch muss gesagt werden, dass der Gräfenberg aufgrund seiner Gesteinsformation über eine extrem gute Drainage verfügt, d.h. die Reben hatten in der Regenzeit des Herbstes nicht ständig nasse Füße. Diese Konstellation, zusammen mit dem in der Blüte eingesetzten Verrieselungsgebläse zur Ertragsminimierung, führt dann bei diesem Wein zu einem Ergebnis, welches nicht weit hinter dem vielleicht besten Jahrgang der Geschichte des Großen Gewächses bei Weil, dem Jahrgang 2013 zurücksteht. Der Gräfenberg präsentiert sich in der Nase mit sehr schönem Schmelz, schöner Fülle, duftig, ohne penetrant zu sein. Ein nicht so extrem rüberkommender Wein wie der 2013er, aber durchaus mit etwas mehr Schmelz und Rasse, als ich das von 2012 und -11 in Erinnerung habe. Der Mund - sehr pikant! Sehr hoher Extrakt, sehr hohe Säure - die treiben ein wirklich hübsches Spiel miteinander. Beides höher als im phänomenalen Jahrgang 2012, nur nicht ganz so extrem wie 2013, wenn auch gleichzeitig nicht schöner als 2012, der als Wein doch sehr elegant war. Die Säure der Großen Gewächse liegt zwischen und 8 und 8,5, der Restzuckerwert bei 6. Der Mund wird wunderbar ausgekleidet, die Zungenränder verspüren feine Bitterstoffe. Der Wein tänzelt, ist elegant, aber das Hauptwort müsste wahrscheinlich 'Rasse' sein - auch wenn es etwas abgenutzt ist. Ein Großes Gewächs, das als Wein für mich leicht hinter 2013 zurückbleibt, und vielleicht sogar leicht hinter dem super-eleganten, geschliffenen 2012er, aber in jedem Fall oberhalb von 2011. Ganz grandioses Ergebnis für das schwierige Rheingau. Bewertung 96-97+/100

20
/20

Gerstl über: Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs trocken

-- Gerstl: Wilhelm Weil: „Die Kernfrage der Qualität des Jahrgangs war, ob die Reben nasse Füsse bekommen haben oder nicht. Dann war das Management im Rebberg sehr wichtig, und extrem wichtig war es, nicht gedüngt zu haben. Biologischer Weinbau war weit im Vorteil = dicke Traubenhäute. Wir haben grandiose trockene Weine auf dem Niveau von 2013.“ Das ist Mineralität pur, ganz feine Frucht, erfrischendes Zitrus, auch hier ist der Duft vor allem filigran. Am Gaumen ein sagenhaftes Fruchtbündel, da ist geballte Kraft, dennoch sind Feinheit und Eleganz oberstes Gebot, auch am Gaumen kommt die Mineralität wunderbar zur Geltung, der Wein ist ein Traum, hat gigantisch Potenzial, Riesling in Vollendung, einer der allergrössten trockenen Rieslinge des Jahrgangs. 20/20

95+
/100

Parker über: Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs trocken

-- Parker: The 2014 Kiedricher Grafenberg Riesling trocken GG combines the fine and highly elegant Riesling fruit of the Klosterberg with the finesse-full and precise purity of the Gräfenberg phyllite terroir. Piquant and complex on the palate with great finesse and coolish precision, this is the aristocrat among the dry Weil Rieslings; its length is lovely, salty and full of tension. Great purity and elegance, as well as great aging potential. So much delicacy here and purity, so vital and elegant, well balanced. The length is not due to the alcohol, but the acidity and salinity. 95+/100

Mein Winzer

Robert Weil

Schon von weitem erkennt man die Flaschen von Robert Weil an ihrem charakteristischen Himmelblau. Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt steht diese Farbe für Spitzen-Rieslinge auf absolut höchstem Niveau. Ein Markenzeichen, symbolisch für die kompromisslose Qualität der Weine von...

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