Lobenberg: Dieser Pinot Noir wächst zusammen mit dem Syrah Valine hinter dem Haus von Jean-Luc Jamet, deshalb ist es ein Vin de Pays. Pinot steht auf Schiefer und der Syrah eher auf den Granit Abschnitten. Dieser Pinot Noir ist ein Experiment von Jean-Luc und seinem Bruder, es gibt nur 1200 Flaschen. Der Wein ist komplett im gebrauchten Holz ausgebaut. Die Jamets dachten, dass gerade hier in den Hochlagen und auf Schiefer Pinot eigentlich gut gedeihen müsste. Heraus kommt eine etwas andere Art Pinot wie wir sie etwa aus dem Burgund kennen. Im Grunde ist es ein Côte Rotie Pinot, weil wir so viel Zug drin haben, weil wir von diesen Böden ein bisschen verbranntes Fleisch haben, viel schwarze Kirsche, aber auch Cassis und etwas Brombeere und wie ich schon andeutete geflämmtes Fleisch und Unterholz. Der Wein hat circa 20% Rappenanteil, das scheint etwas durch, gibt etwas Würze. Der Mund ist für einen Pinot Noir unglaublich reichhaltig, üppig, zeigt vom Schiefer diesen schönen Terroirabdruck, etwas Feuerstein, aber vor allen Dingen auch süße, rote Frucht. Eine Zielsetzung, die Jean-Luc seinerzeit bewog sich von seinem Bruder zu trennen, er möchte saftige Weine machen, die zugänglich sind und nicht ewig brauchen, sondern Spaß und Freude bringen. Die Saftigkeit steht ganz vorne und das reiche, seidige Tannin, deshalb auch nur noch kleine Rappenanteile für mehr Feinheit. Ein sehr leckerer, ein runder, ein vollmundiger Pinot Noir. Und trotz der Würzigkeit von den Rappen und dem Schiefer durchaus eine warme Stilistik des südlichen Burgunds aufweisend. Ein Spaßmacher mit einem üppigen Körper, viel Volumen, schöner Süße und einem langen, mineralischem Ende. Niemals mit Burgund zu verwechseln, weil er so eigenwillig ist, aber gleichzeitig so lecker. 93+/100