Lobenberg: Jacquere ist eine autochthone Rebsorte der Savoyen. Wenig verbreitet, spielt sie neben kleinen Teilen in der Schweiz nur hier eine wichtige Rolle, dafür aber sehr deutlich. In der Ausprägung zeigt sich die Jacquere von blumig-floral bis karger Feuersteinaromatik. In der Nase haben wir hier sehr dezente Aromen, feuchtes Gesteinsmehl, Holunderblüte, weiße Johannisbeere und ein Hauch Traube. Tolle Fülle dafür am Gaumen und fast cremig im ersten Antrunk, dann schlägt die Mineralität zu. Feinster Stein mit einer langen Salzspur. Im Zusammenspiel mit einer straighten Säure voll auf der Frische laufend. So saftig im Mund, wobei auch hier die Frucht extrem dezent bleibt. Vorsichtig Nektarine zeigend, auch wieder Traube und auf der Salzspur werden Kräuter mitgetragen. Am Ende leichte Bitteraromen. Ein Exempel für einen noch viel zu unterschätzten Teil Frankreichs Weinwelt. Oder sollen wir froh sein, dass es noch nicht ganz so gehyped ist und im vertrauten Kreis genießen? Sensationell geradeaus. 93/100