Lobenberg: In 2025 aus der Schatzkammer des Weingutes erhalten, perfekt gelagert und wie immer mit Glaskorken verschlossen. Der Wein ist knalltrocken durchgegoren. Aus dem kühlen Jahr 2014, das so extrem viel Spannung mit sich bringt, ist das schon ein kleiner Extremist. Dennoch nur 10.5% vol. Alkohol, wer bekommt sowas heute noch hin?! Eben was für Spezialisten, wie Hajo Becker lachend feststellt. Dieses Kabi strahlt förmlich gelbgold. Welche tolle, verlockende Farbe. Feine Zitrusnase mit herben Kräuternoten von Salbei und Zitronengras, dazu ein bisschen ganz schlanke Quitte. Die Reife ist zart anklingend, gibt dem Ganzen eine leichte Umami-Komponente. Der Walkenberg wirkt noch energetisch, auch frisch ist er noch immer, das Ganze mit der Reife nun sehr charaktervoll. Im Mund kracht dann die Säure voll rein. Elektrisierend, staubtrocken, aber dennoch mit diesem gewissen Becker’schen Charme vom langen Hefelager und der Flaschenreife, die dem Wein nun nach über zehn Jahren eine gewisse Zugänglichkeit verleiht. Erneut unheimlich tolle Ätherik mit Salbei und Thymian. Dazu eine tolle, vollreife Frucht. Angeschnittener Apfel, Quittengelee und gelber Pfirsich. Diese Frische, bei gleichzeitiger Komplexität und Fülle, kriegen nur ganz wenige in dieser Güte hin. Hajo Becker ist unter Ihnen mit Sicherheit ein Meister! 94+/100