Riesling Wallufer Oberberg Spätlese 2021

J. B. Becker: Riesling Wallufer Oberberg Spätlese 2021

Zum Winzer

95+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
11,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2055
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
fruchtbetont
leicht süss
3
Lobenberg: 95+/100
Suckling: 95/100
Galloni: 93/100
6
Deutschland, Rheingau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Wallufer Oberberg Spätlese 2021

95+
/100

Lobenberg: Eine Becker-Spätlese wie aus dem Lehrbuch. Klassische Rheingauer Nase mit gelbem Pfirsich, grüner Aprikose, kandierter Limette und viel Eukalyptus- und Kräuterfrische. Akazienhonig und weiße Blüten geben aromatisch die Überleitung zur Finesse. Im Mund ein super-eleganter Wunderwein, wie macht Hajo das nur immer, dass er so stahlig-frische und zugleich so immens köstlich-saftige und unsterbliche Rieslinge keltert. Die 2021er Spätlesen werden wir in vielen Dekaden noch mit Freude trinken können – oder heute, denn sie schmecken fantastisch. Für diesen Preis unschlagbar weit vorne. 95+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

95
/100

Suckling über: Riesling Wallufer Oberberg Spätlese

-- Suckling: White flower and white peach aromas pour from the glass of this stunning Rheingau Spätlese that reminds me very much of the youthful 1983s, particularly at the super-elegant, long finish where the balance is absolutely classic for this category. From organically grown grapes. Drink or hold. Glass stopper. 95/100

93
/100

Galloni über: Riesling Wallufer Oberberg Spätlese

-- Galloni: The 2021 Riesling Wallufer Oberberg Spätlese is shy on the nose, shimmering with an aglint of grapefruit peel. The palate has a lovely creaminess that embraces the gentle orange-flesh-like sweetness. The supple palate ripples off gentle yeast. This is a very mild, off-dry Spätlese that seems a total classic. The finish coalesces around yeast. All is an understatement, with 33g/L of residual sweetness pitched against a thrilling 9.3g/L of acidity. (Off-dry) 93/100

Mein Winzer

J. B. Becker

Das Weingut J. B. Becker wurde 1893 von Jean Baptist Becker gegründet. Er pflanzte in den besten Wallufer Lagen (Walkenberg) überwiegend Riesling und Spätburgunder.