Lobenberg: Die Lage San Lorenzo liegt im Ort Brazzano, in der friulanischen Provinz Gorizia um die gleichnamige Kirche auf dem Mount Quarin herum. Die über 80 Jahre alten Rebstöcke stehen dort auf mineralreichen Mergel- und Sandsteinböden, die hier »Ponca« genannt werden. Die von Hand gelesenen Trauben werden als Ganztrauben, also mitsamt der Stiele, mit sanftem Druck gepresst. In diesen Wein geht nur der erste, reinste Teil der Pressung. Im Stahltank mit wilden Hefen vergoren und dann mindestens 12 Monate lang auf der Feinhefe darin ausgebaut. Mario Zanusso sorgt während des Ausbaus dafür, dass die Hefe immer wieder aufgerührt wird, um die Textur des Weins zu verfeinern und ihn vor Oxidation zu schützen. Brillant leuchtendes, zartes Zitronengelb. Zart aromatisches Feigenblatt, grüne Stachelbeere, Granny Smith Äpfel, frische Kresse, grüne Paprika, Orangen- und Zitronenabrieb, Mandarinen, Salzzitronen, nasser Kalkstein und Lorbeerwürze. An der Nase ist der Wein zunächst eher zurückhaltend und kommt erst nach ein paar Minuten im Glas mit duftigen gelben Blüten, Holunderblüten, Obstblüten sowie noch mehr dezent bitterer, würziger Kräuter aromatisch in Fahrt. Auch der erste Schluck ist geradeauslaufend und salzig. Zitronensaft, Kalkstein und Pfirsich. Nach und nach kommen bittere italienische Kräuter und florale Aromen hinzu. Im Nachhall bleibt die leicht griffige Haptik des Weins vom Ausbau auf der Feinhefe mit weißem Pfeffer und pikanter Würze auf der Zunge – die Kennzeichen vieler trinkfreudiger italienischer Weißweine. Ich vergleiche die Malvasia des Weinguts mit einem Chablis, dieser Friulano geht eher in die Richtung eines imaginären Blends aus Riesling und Sauvignon Blanc. Salzig, präzise, mit glockenklarer Frucht und dennoch individueller, aromatischer Kräuterwürze versehen. Super trinkig und dabei zudem noch von der wunderbar aromatischen Typizität des Friauls gezeichnet.