Hermitage 2014

Michel Tardieu - Nordrhone

Hermitage 2014

97–99
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2022–2045
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
frische Säure
3
Lobenberg: 97–99/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Hermitage 2014

97–99
/100

Lobenberg: Der Jahrgang 2014 hatte bekanntermaßen ein kühlen Sommer, Juli und August. Eigentlich eine Umkehrung der Verhältnisse - ein sehr warmes Frühjahr und einen kühlen Sommer, dafür wieder einen sommerlichen Herbst, der alles rettete, was im Sommer zu kühl war. Das Ergebnis ist aber ein sehr eleganter, sehr fruchtbetonter und immens aromatischer Jahrgang mit weniger Körper als 2010 und 2012. Der 2014er entspricht einer etwas aromatischeren und seidigeren Version von 2012 oder auch 2006, und 2014 besticht mit relativ früher Trinkbarkeit. Er hat wirkliche Klasse, 2014 liegt deutlich über 2008 und 2011. Ein extrem saftiger, fruchtiger und trinkiger Jahrgang an der Rhône. Die Nord- und Südrhône sind in etwa gleichermaßen ausgefallen, vielleicht mit Vorteilen in 2013 und 2014 bei der Nordrhone. 100% Serine, also die Urform der Syrah. 60 Jahre alte Reben aus zwei verschiedenen Lagen. 13 Grad Alkohol. Der Wein ist zu 100% entrappt, ganz anders als Cornas und Cote Rotie. Im Beton vergoren, im ein- und zweijährigen und neuen Barrique ausgebaut, für ein Jahr ohne Batonnage. Überführung dann in große Fuder. Schwarz, dicht, süß, Schokolade, Maulbeere und Lakritze ohne Ende. Süße, doppelt saure holländische Lakritze mit aller Schwärze, der Salzigkeit, mit der fast an Säure erinnernde Frische. Soviel Druck machend. Dazu ganz dunkler, schwarzer kubanischer Tabak, Erde. Und ganz am Ende kommt hinten heraus Hagebutte. Der Mund bei diesem Wein ist dann sehr fein. Man merkt, dass hier entrappt wurde. Die Mineralität beim Hermitage ist so anders als im Cote Rotie. Ein Wein voller Harmonie mit Erhabenheit und Größe. Ohne den letzten Dampf und das letzte Fett der ganz großen Jahre zu haben könnte ich mir trotzdem vorstellen, dass das der beste Wein des Nordens bei Tardieu ist, weil er so auf hohem Level und mit großer Dichte harmonisch und fein und frisch gelungen ist. 97-99/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Nordrhone

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Hermitage 2014