Lobenberg: Der Jaspis Spätburgunder 10⁴ stellt die Spitze in Sachen Pinot bei Ziereisen dar. Rar und teuer, aber dafür auch absolut großer Stoff, der sich problemlos mit den besten Grands Crus aus dem Burgund messen kann. Dennoch ist dieser Wein, wie auch der Gutedel 10⁴, niemals eine Burgunderkopie, sondern trägt immer die ganz eigene Handschrift der Ziereisens. 30 bis 40 Jahre alte Reben. Eine Dichtpflanzung von über 10.000 Stöcken pro Hektar. Der Wein stammt immer von den besten Trauben aus dieser einen Parzelle, deren Boden vom Jurakalk geprägt ist. Spontan vergoren mit sechs- bis achtwöchigem Maischekontakt, anschließend im Barrique ausgebaut und darin bis August 2021 auf der Hefe belassen. Dann werden nochmals die besten Fässer selektiert, die dann diesen Wein ergeben. Schließlich unfiltriert abgefüllt und im Frühjahr 2024 kommt er dann nach weiterer Flaschenreife in den Verkauf. Die Nase des 2019er ist direkt kühler und wirkt noch etwas verschlossener als im warmen Vorjahr 2018. Dunkle, konzentrierte Kirsche mit leicht ätherischem Einschlag. Schwarzer Pfeffer, Brombeere, auch Noten von dunklem Kakao. Umhüllt wird das ganze von einem feinen Rauchschleier. Am Gaumen fest strukturiert, sehr dicht in dieser straffen Tanninstruktur, die aber gar nicht trocken, sondern absolut reif und balanciert daherkommt. Das verspricht großes Reifepotenzial! Darunter strahlt die saftige Frucht, wieder Kirsche, jetzt aber in mehreren Facetten. Schwarzkirsche mit etwas Sauerkirsche, dazu kühle Kräuternoten. Sehr lang mit kalkiger Mineralität, dunklen Beeren und Kakao im Nachhall. Sehr vielschichtig, dabei aber nie fett, sondern einfach unglaublich elegant bleibend. Viel feiner, viel zarter als sein Vorgänger aus 2018 und dabei ein archetypischer Ziereisen. Das ist ganz großes Pinot-Kino aus Baden und einfach gemacht für die Ewigkeit. 97-99+/100