Lobenberg: Er bleibt mehr als 60 Monate auf der Hefe und trotzdem, oder gerade deshalb, wirkt er so brutal taufrisch. Das erste was ich sagen muss ist, dass ich selten einen Sekt oder sonstigen Sprudler getrunken habe, der so extrem mineralisch war. Auf der einen Seite diese Säure und auf der anderen Seite diese wahnsinnige Schiefer- und Feuersteinmineralik aus der Kupfergrube mit unendlich viel Salz, Schärfe. Dramatische Länge. Schon in der Nase dominieren Feuerstein und Apfel, lang und drückend. Im Mund findet eine Explosion statt! Bitte, lieber Kunde, kaufen, weglegen und erst in 10 Jahren anfassen. Dieser Sekt trinkt sich so wahnsinnig explosiv, so dynamisch, rasiermesserscharf, spannungsgeladen. Im Gegensatz zum kühleren 2016er, hat aber der 2017er eine immense Konzentration. Wow, ist das ein dichter Powerstoff. Das kann man nur mit gefalteten Händen trinken, fast überwältigend, kraftvoll, intensiv, alles zieht sich zusammen. Hat von allem mehr als genug, braucht noch viele Jahre Zeit, um seine Mitte zu finden. Ganz großer Stoff für die Ewigkeit. Mein Tipp: kaufen, 20 Jahre weglegen und dann einen der größten deutschen Riesling-Sekte genießen. Ein großer, großer Sekt.