Lobenberg: Die Erträge gehen nie über 25 Hektoliter je Hektar, manchmal sogar unter 20 Hektoliter. Im Keller werden die Ganztrauben eingemaischt und auf einer uralten Korbpresse händisch gepresst, der Saft wird in drei Fraktionen aufgeteilt: Der Free Run, der mittlere Teil und die harte Pressung. In den Topweinen landet ausschließlich der Vorlaufsaft mit seiner hohen Säure bei gleicher Reife wie in den anderen Fraktionen. Über drei Monate hinweg wird ganz langsam fermentiert. Die Reduktion in der Nase des finalen Weins wird ein bisschen über den Zeitpunkt des Starts der Fermentation in den Barriques gesteuert. Guffens-Heynen ist ein Verfechter der späten Ernte, die phenolische Reife der Schale muss komplett gegeben sein. Umso wichtiger ist es später während der Pressung, den Free Run Juice abzutrennen und nur diesen für die Topweine zu verwenden, um die hohe Säure bei hoher phenolischer Reife zu erreichen. Niemand macht solch wahnsinnig konzentrierte und zugleich beeindruckend scharfe Saint-Verans. Ganz feine, sehr animierende Exotik in Nase und Mund, irre mineralische Strahlkraft, nasser Kalkstein und Feuerstein. Enorme Konzentration, weißer Pfirsich, Meersalz, Passionsfrucht, sehr reife und doch schlanke Grapefruit. Ein Wein, den es in Guffens Portfolio nicht immer singulär gibt, aber wenn es ihn gibt, ist er spektakulär! 95-96+/100