Pouilly Fuissé C.C. 2022

Guffens-Heynen: Pouilly Fuissé C.C. 2022

Weinclub

Zum Winzer

95–97
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2047
Verpackt in: 12er
9
mineralisch
voll & rund
frische Säure
3
Lobenberg: 95–97/100
6
Frankreich, Burgund, Maconnais
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pouilly Fuissé C.C. 2022

95–97
/100

Lobenberg: Die beiden Besitzer Monsieur Guffens und Madame Heynen sind Belgier aus Flandern. Der Hauptteil der Rebfläche, für den die Familie Guffens-Heynen berühmt ist, ist ein vier Hektar großer Weinberg in Mâcon mit einer Pflanzdichte von 10.000 Stöcken pro Hektar. Der Weinberg teilt sich auf in jüngere Reben, die Anfang der 2000er gepflanzt wurden und in alte Reben, die 80 bis 90 Jahre alt sind. Die Erträge gehen nie über 25 Hektoliter je Hektar, manchmal sogar unter 20 Hektoliter. Im Keller werden die Ganztrauben eingemaischt und auf einer uralten Korbpresse händisch gepresst, der Saft wird in drei Fraktionen aufgeteilt: Der Free Run, der mittlere Teil und die harte Pressung. In den Topweinen landet ausschließlich der Vorlaufsaft mit seiner hohen Säure bei gleicher Reife wie in den anderen Fraktionen. Über drei Monate hinweg wird ganz langsam fermentiert. Die Reduktion in der Nase des finalen Weins wird ein bisschen über den Zeitpunkt des Starts der Fermentation in den Barriques gesteuert. Nach der Presse wird der Vorlaufsaft bei manchen Weinen etwas länger sedimentiert und somit mit einem geringeren Hefeanteil in die Barriques gegeben. Bei den Topweinen wird der Saft relativ schnell in die Barriques gegeben, sodass sich die Hefe nicht so stark absetzen kann. Das fördert die Reduktion und gibt eine zusätzliche Komponente und Feinheit. Man muss allerdings sehr aufpassen, das Ganze nicht zu übertreiben, da sonst die Weine zu reduktiv werden. Der Holzkontakt liegt insgesamt bei nur zehn Monaten, 20 Prozent des Holzes ist neu. Guffens-Heynen ist ein Verfechter der späten Ernte, die phenolische Reife der Schale muss komplett gegeben sein. Um so wichtiger ist es später während der Pressung, den Free Run Juice abzutrennen und nur diesen für die Topweine zu verwenden, um die hohe Säure bei hoher phenolischer Reife zu erreichen. Eine Herausforderung in 2022 war es, wie in den anderen warmen Jahren, bei voller Reife zu lesen und dennoch die Säure nicht zu verlieren. Das funktioniert nur, indem man den Presssaft trennt, um so die phänomenale Reife, die Aromatik und die Säure gleichzeitig zu retten. Dieser Wein besteht aus zwei verschiedenen Crus von Monsieur Guffens, alles Toplage in Pouilly-Fuissé. Kleine Parzellen mit reiner Nord- und Westexposition und reinen Lehmböden mit Kalkstein, in 2020 waren es drei Parzellen, in 2022 gehen nur zwei ein. Es ist ein bisschen das Beste des Jahrgangs, vereint in einem Wein und nie ganz dieselbe Rezeptur. Es kommt auf die Trauben an. Hocharomatisch und hochintensiv, dichte Frucht, sehr gelb, Mango, Pfirsich, Nektarine. Aber überhaupt nicht süß, sondern sehr klassisch, sehr geradeaus und strukturiert. Viel Steinobst, aromatisch und trotzdem fein. Im Mund wird es aber ein richtiger Kracher. So eine hohe Mineralität, Salz und Steine rollen die Zunge runter, belegen die Zungenkanten. Das Ganze mit Quitte, gelber Melone und reifem Steinobst durchsetzt. Der Wein macht die Augen klein und zeigt Größe. Das ist schon ein Chardonnay der Extraklasse und ein Unikat. Dieser Fruchtdruck ist schon immens, das ist ziemlich einzigartig. In Pouilly-Fuissé und in Mâcon stellt Guffens-Heynen sicherlich einen Sonderfall dar. Schwer auffindbar, extrem gesucht und qualitativ kaum erreichbar in einer eigenen Liga. Schräg und gleichzeitig grandios. 95-97/100

Mein Winzer

Guffens-Heynen

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Pouilly Fuissé C.C. 2022