Riesling Dhroner Großer Hengelberg

Günther Steinmetz: Riesling Dhroner Großer Hengelberg "Monopollage" Reserve 2021

Zum Winzer

98+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2051
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
voll & rund
3
Lobenberg: 98+/100
Suckling: 99/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Dhroner Großer Hengelberg "Monopollage" Reserve 2021

98+
/100

Lobenberg: Der Vorbesitzer der Kleinstlage »Großer Hengelberg« entschied sich 2018 aus Altersgründen dafür, diese extrem schwer zu bewirtschaftende Lage abzugeben. Stefan Steinmetz hat die Chance ergriffen und sich diese spektakuläre Monopollage mit altem Rebbestand gesichert. Sie ist eine der wenigen Kleinlagen an der Mittelmosel, die in den 70er Jahren nicht flurbereinigt wurden. So stehen hier heute über 60 Jahre alte Reben auf sehr stark verwittertem Blau- und Grauschiefer. In der Nase sehr filigran, helles Steinobst, unreife Ananas und Wiesenkräuter. Leicht ätherischer Einschlag mit Minze und ein bisschen Waldmeister. Grüne Noten setzen sich auch Mund fort, auch hier Waldmeister, knackige Birne und Limettenabrieb. Sehr straff mit viel Zug, Meersalz und vibrierender Mineralität. Ein bisschen süße Frucht von Mandarine und kandierter Orange im Nachgeschmack. Sehr fein verstrickt mit großer Balance und genialer Länge. Dieser klare Stil von Stefan Steinmetz zieht sich einfach durch die gesamte Kollektion. Alles ist überaus schick, auch die zur Opulenz neigenden Lagen schafft er schlank zu interpretieren. Sehr schön. Und das ganze als Reserve hat noch mal einen Extrapunkt mehr an Finesse... 98+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

99
/100

Suckling über: Riesling Dhroner Großer Hengelberg "Monopollage" Reserve

-- Suckling: A nose of the ripest peach with a whiff of grapefruit pulls you into this dry riesling black hole that leads you to another universe of flavor. Unbelievable concentration is married to a body that’s at the upper edge of medium-bodied. Mind-blowing energy drives this over the palate at a staggering clip. The nervous system struggles to keep up with all this drama. Drinkable now, but best from 2024. 99/100

Mein Winzer

Günther Steinmetz

Das Weingut Günther Steinmetz steht seit über 100 Jahren für große Moselweine aus Brauneberg. Den Aufstieg in die Champions League der Region hat Stefan Steinmetz mit seinem bedingungslosen Qualitätsstreben aber vor allem in den letzten Jahren zementiert.

Riesling Dhroner Großer Hengelberg