Lobenberg: Kandel ist eine Parzelle im Dhroner Hofberg, die Stefan Steinmetz so sehr fasziniert, dass er sie separat ausbaut. Es gibt diesen Wein nicht in jedem Jahrgang. Alte Reben auf blau-grauem Schiefer, eher geröllartig in der Struktur. Schöne Fruchtintensität, diese zarte, fruchtige Verspieltheit der Mosel ist einfach einmalig. Apfelblüte und Granny Smith, aromatische Limette, dazu eine gewisse Ätherik, die an Basilikum, Salbei oder Bergminze denken lässt. Ein sehr feinstrahliger Mund, der eher zart als wuchtig auf die Zunge kommt. Allerdings ist Kandel die druckvollere Parzelle im Hofberg im Vergleich zum »normalen«, den Stefan Steinmetz auch noch macht. Es gibt schon eine gewisse unterschwellige Power hier, zugleich aber auch eine straffere Mineralität. In Summe einfach der größere Spannungsbogen, daher füllt Steinmetz diese Parzelle in sehr guten Jahren auch separat. Die Säure ist fein eingebunden und sticht nicht so stark hervor, die Trauben waren schön goldgelb und reif und das schmeckt man auch. Langer, apfelig-saftiger Ausklang mit leichter Salzunterlage. Ein rundum schicker Moselriesling mit Finesse und filigraner Mineralik.