Lobenberg: Dieser Grüne Veltliner wächst in einer ehemaligen Versuchsanlage, in der Prager-Betriebsleiter Toni Bodenstein den alten Genpool der österreichischen Grüner Veltliner Kulturen komplett abbildet. Vergärung und Ausbau im Edelstahl mit verlängertem Feinhefe-Kontakt. Aus 100-jährigen Rebstöcken aus dem ganzen Land hat er Klone der gesündesten Reben vermehrt und hier mit Genehmigung der EG als Versuchsanlage ausgebracht. In diesen Rebanlagen ist eine Ertragsreduktion nicht mehr nötig. Die biologische Bodenbearbeitung zusammen mit der Rebauswahl führt zu natürlicher extremer Qualität bei niedrigen Erträgen. Die Parzelle Bodenstein ist zudem die höchstgelegene Spitze des Achleiten, weit in den Wald hineinragen am Hangkopf. Deutlich kühler als die anderen Parzellen. Die Nase des Weins ist extrem sauber, ohne Botrytis. Die typische leichte Öligkeit ist hier nur marginal vorhanden. So fein und kristallin, ein Duft voller Finesse und unterschwelliger Kraft, die ganz ohne Wucht oder Üppigkeit kommt. Überwiegend Birne, grün und gelb, Grapefruit, Zitronengras. Schlanker und feinnerviger als die tiefergelegenen Parzellen des Achleiten. Ein ganz leichter Hauch pikanter Passionsfrucht gibt eine wunderbare Pikanz in den Wein. Im Mund überaus saftig, aber sehr typisch Grüner Veltliner. Geschliffen, athletisch, schlank und hochmineralisch, aber dem Wein fehlt überhaupt nichts. Er hat eine irre mineralische Länge. Eine Art Grüner Veltliner, wie man sie fast nicht mehr findet. Urklassisch, aber doch so glockenklar und frisch. Verständlich, bei Auswahl und Rekultivierung eines solchen Genpools. Hier haben wir einen Grünen Veltliner, wie es ihn im Grunde nicht mehr gibt. Vielleicht der beste Grüne Veltliner Pragers und vielleicht sogar der beste Grüne Veltliner der Wachau überhaupt, eigenständig und doch so klassisch. 98-100/100