Lobenberg: Der Wein stammt aus einem uralten Weingarten, den Toni Bodenstein auf 99 Jahre vom Kloster Melk gepachtet hat. Anfang des 20. Jahrhunderts gepflanzt. Hier steht eine unglaubliche Vielfalt an Veltliner-Genetik, viele Stöcke zeigen unterschiedliche Blattformen, die Trauben verfärben sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten, aber doch ist alles Grüner Veltliner. Toni Bodenstein entnimmt hier jedes Jahr Selektionen, um die spannende Genetik zu erhalten. Ausbau im Edelstahl, fünf Monate Feinhefe-Kontakt mit sanftem Aufrühren nur zu Beginn. Der Weinberg ist unzugänglich und karg, er wurde nur noch nie gerodet, weil selbst das Ausreißen der Reben händisch geschehen müsste und ein immenser Aufwand wäre. Das ist wohl der einzige Grund, warum die Reben noch immer völlig unverändert dort stehen. Die Nase ist dicht und kraftvoll, aber kristallklar, gelbes Birnenmark, Passionsfrucht, Anis, Süßholz. Dann kommt der Mund so einnehmend und samtig wie ein weißer Burgunder, aber so vital, saftig und präzise wie es nur Prager kann. Der Wein haftet am Gaumen, intensiv und dicht, mit immenser physischer Präsenz, aber ganz ohne Schwere. Sicher einer der druckvolleren Veltliner bei Prager und doch auf der Zunge tanzend. Einfach schön. 97-100/100