Lobenberg: Hochrain liegt zwischen Weißenkirchen und Spitz im mittleren Teil des Hangs auf Löss, vor zehntausenden von Jahren hierher gewehter Wüstensand. Kleinkörniger Sand, wie Puder, extrem mineralischer Boden mit hoher Wasserhaltefähigkeit. Extrem beliebt bei Regenwürmern mit der Folge, dass er gut zu durchwurzeln ist. In traditioneller Handarbeit von den Böschungsterrassen der Lage Hochrain geerntet und unter komplettem Verzicht von technischen Hilfsmitteln in den Weinkeller gebracht. Der Pressvorgang läuft über 6-8 Stunden mit ganz wenig Druck bis maximal 1,8 bar. Vergärung erfolgt nur leicht angequetscht, nicht entrappt, drei bis vier Stunden Maischestandzeit vor der Pressung. Ausgebaut im großen Holzfass, zwei Jahre alt, 800 l Fässer. Zwischendurch wird nicht umgemaischt, das führt zu ganz sanfter Extraktion und zu nur wenig Bitterstoffen aus den Kernen. Wie bei allen Weinen reine Spontanvergärung, in der Regel weit durchgegoren und komplett trocken. Wunderbare Nase mit deutlicher Hefeprägung, Kümmel, weißer Pfirsich, sehr feine Würze, leicht nussige Ader, schöner Nerv in der Nase. Ein kleiner Holztouch ist zu spüren, das Toasting ist minimal. Tolle Würze. Leichtes Tannin und tolle Frische aus der Phenolik. Grandiose Würze im Mund, tolle Spannung, Grapefruitschalen lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen, ganz feines Salz als Unterlage. Schöne konzentrierte Ananas mit Apfel und Birne, wieder salzige Mineralität, die nachschiebt und die Zunge belegt. Sanften Druck aufbauend, aber doch schlank und definiert. Wirklich spannend, wie Peter V-M diesen Spagat hinbekommt. Eine Freude das zu trinken. Veyder-Malberg ist als Antithese zu Oldschool-Wachauern zu verstehen mit diesem schlankeren Stil vom kühlen Seitental, das ist ein ganz eigener Stil und großes Kino. 96/100