Lobenberg: Der Grolleau 2020 von Anne Claude Leflaives Loire Projekt Clau de Nell wurde aus einer vergessenen autochthonen Rebsorte des zentralen Loiretals gekeltert, nach dem der Wein benannt ist: Grolleau. Die dunklen Fruchtaromen des kirschroten Weins schießen sofort nach dem Einschenken aus dem Glas. Dunkle Kirschen, Brombeeren und Johannisbeeren sind dabei besonders präsent, aber auch feine Gesteinsnoten, sowie Veilchen und Thymian sind deutlich zu erkennen. Die Nase ist gut austariert und erinnert ein wenig an junge Nebbiolos. Im Mund setzt sich die Rotfruchtigkeit fort, wirkt dabei aber nicht plump, sondern fein und elegant und bewahrt eine herrliche Frische. Der Geschmack ist besonders von Kirschfrucht geprägt, wird von Brombeeren, Walderdbeeren und Veilchen begleitet und endet in einem herrlichen, leicht bitteren Finale, das an Grapefruitzeste und Wacholderbeeren erinnert. Der Grolleau ist adstringierend, das seidige Tannin ist top eingebunden und die tolle Struktur hält den Wein mit so vielen Gegensätzen zusammen. Ungemein elegant, aber doch sehr mineralisch, transparent, aber doch mit Tiefgang! Der Abgang bleibt harmonisch, lang und elegant mit einer angenehmen Bitternis. Man muss Anne Claude Leflaive wirklich dankbar dafür sein, dass sie für uns diesen Wein vor dem Vergessen bewahrt hat. 94-95/100