Lobenberg: Mit dem 2019er hat Julian versucht den Grauburgunder nochmal anders zu denken. Er ist jetzt komplett im Holz vergoren, um mehr Struktur reinzubringen und die Frucht etwas runterzufahren. Der Wein sollte etwas ernsthafter werden. Es soll kein großer Chardonnay sein, aber mehr die klare Handschrift von Julian Huber tragen. Rund 9 Monate im Holz, danach noch ein bisschen im Edelstahl auf der Feinhefe. Trotz Holzausbau macht der Wein keine Malo, um die Frische zu bewahren. Aber ein bisschen oxidativer gearbeitet, mehr Laissez-faire, um dem Ganzen ein bisschen Ecken und Kanten zu geben. Roter Sommerapfel, hell geröstete Walnuss und schwarzer Sesam in der Nase, ganz leichte Holzunterlegung, was ihm richtig gutsteht. Auch im Mund läuft es auf einer wunderbar verwobenen Holzausbau-Struktur entlang, feines Salz darunter, zarte Birnenschale, sehr saftig, kühl und klar, feine Länge. Wow, das ist ein genialer Grauburgunder, der zu den allerbesten seiner Kategorie gehört. Ein dichter Verfolger des Meisters Hanspeter Ziereisen. Der neue Stil, den Julian diesem Wein eingehaucht hat ist famos. Gefällt mir ausgesprochen gut. 93/100