Lobenberg: Der Kalkmergel besticht und fasziniert über seine Rose-Farbe. Mehr Kupfer gefärbt als lachsfarben. Das liegt einfach an dem Schalenkontakt. Grauburgunder ist ja von Haus aus leicht farbig. Je nach Art bis ins leicht Rötliche gehend. Diese Farbe weißt der Wein auch auf. Er hatte lange Schalenkontakt als Standzeit nach dem Entrappen und auch in der Vergärung, und die Nase bringt auch diese phenolische Aromenrichtung nach Blutorange, Aprikose, Grapefruit, gelbem Pfirsich, gelbem Apfel, ein paar Rosenblätter. Seit Jahren ist das einer der Top-Grauburgunder Deutschlands unter 20€ zusammen mit Ziereisens Musbrugger. Der Mund changiert zwischen druckvoll mittig, frisch und duftig, dazu ein kleiner Spontitouch und ein bisschen Schalenaromatik von der Maischestandzeit. Das ist schon ein Grauburgunder mit richtig viel Persönlichkeit, der auch ein bisschen fordert. Und anders als der Grauburgunder Musbrugger von Ziereisen, der mehr in die duftige Verspieltheit geht ist der Kalkmergel von Fritz Becker durchaus kraftvoll, hat Gerbstoffe, hat Druck und hat eben diesen fast Rosé-artigen Charakter mit dem Touch von roter Johannisbeere und fast etwas Cassis unter der apfeligen Grundnote. Schöne Frische und salzige Mineralität im Finish. Ein Wein mit viel Charakter. 93-94/100