Lobenberg: Der Wein wurde schon 1870 gepflanzt, aber es ist dennoch keine Originalrebe, sondern eine gepfropfte Unterlagsrebe. Es ist der erste Weinberg an der südlichen Rhône, der so veredelt wurde. Der älteste Weinberg der Domäne, direkt vor dem Haus, 1,5 ha. Hier ist Kalkstein als Untergrund. Exposition ist Südwest. Muschelkalk aus 10 Millionen Jahren alten Kalksteinformationen, auf denen diese uralten Reben stehen. Der Wein besteht zu 100 % aus Grenache. Der Le Claux liegt 270 Meter hoch. Diese Hochlage, zusammen mit dem kühlen Mikroklima der Lagen von Saint Cosme, gibt eine ganz andere Expressivität der Grenache als bspw. in Châteauneuf-du-Pape. Deshalb sind wir hier in einer Fruchtstilistik, die weitaus mehr an Burgund, und auch ein wenig an die Loire und uralte Cabernet Franc erinnert. Als Ganztraube inklusive Rappen spontan im Zement vergoren. Ausbau in neuen und gebrauchten Barriques. Auch in 2018 hat Le Claux, wie so häufig, die eleganteste Nase der drei Einzellagenweine aus Gigondas. Verspielter, ätherischer, burgundischer, viel schwarze Frucht und Garrigue, tänzelnd. Wunderbar, schöne Schärfe im Mund zeigend. Das reichliche Tannin ist poliert und geschliffen, sehr fein. Das ist eine grandiose Spielerei auf der Basis von Lakritze, Schokosoße, Brombeere, Blaubeere, Holunder und Eukalyptus, Menthol, lang, dicht, wuchtig, kraftvoll und trotzdem verspielt, trotzdem burgundisch in dieser Struktur. Etwas feiner, etwas zarter, etwas tänzelnder als La Poste, aber man kann nicht verkennen, dass 2018 einfach ein Blockbusterjahrgang bei Saint Cosme ist. Ein Riese für lange Lagerung und ein langes Leben. Auch diesen Wein am besten 15 Jahre im Keller wegsperren. 99-100/100