Lobenberg: Guigal gehört zu den ganz großen Weinproduzenten Frankreichs und benötigt eigentlich keine weitere Einführung. In diesem Fall ist eine archetypische GSM-Cuvée kreiert worden. 60 Prozent Grenache und je 20 Prozent Mourvedre und Syrah, die für zwei Jahre in Fudern ausgebaut wurden. Auf rotem Ton gewachsen und mit 30 hl/ha nur sehr niedrige Erträge, die deutlich unter den erlaubten 35 hl/ha liegen. Die Nase offenbart schon viel, der Gigondas von Guigal wirkt fleischig, ohne grob zu wirken, da ist mehr. Obwohl der Boden lehmig ist, rieche ich etwas Kreide, dazu eine angenehme Säure, herbale Noten und etwas zartbitter Schokolade vor würzigen Röstaromen, außerdem viel grüner und rosa Pfeffer. Im Mund dann Lakritze, Pfeffer und viel Tannin, allerdings nicht sperrig, sondern schön eingebunden in den Wein, es ergänzt die doch vorhandene Säure. In seiner wuchtigen, fleischigen Art doch super ausgeglichen, fast schon fein. Eine gute Portion Himbeere gibt dem Wein etwas süß fruchtiges und auch viel Thymian, Rosmarin, spielen mit, das macht einfach Spaß. Hintenraus bleibt der Wein dann mit viel Kirsche lange stehen, die Tannine sind schön griffig, aber durch die Wärme in Gigondas schön weich, einfach ein schönes Mundgefühl. 93-94/100